Die Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) arbeitete in der vergangenen Handelswoche fast punktgenau die übergeordnete Unterstützung bei 44,25 USD je Barrel ab und ließ im Anschluss eine technische Gegenbewegung folgen, welche bis zum gestrigen Handelstag andauerte. Auch auf die Meldung, dass die Lagerbestände in den USA erneut gestiegen seien reagierten die Notierungen zunächst positiv.

Übergeordnete Marktsituation WTI – 29. Juni 2017

Trotz der Kurserholung in der vergangenen Handelswoche bleibt die technische Ausgangslage für WTI weiterhin angespannt, da es sich bei der derzeitigen Bewegung lediglich um eine Korrektur handelt. Die Nachrichtenlage bleibt zudem weiterhin negativ. So hat die US-Frackingindustrie die Produktion in der vergangenen Handelswoche weiter erhöht. Laut Baker Hughes kamen 11 neue Ölbohrungen hinzu, womit die Dynamik nach zwei schwächeren Wochenzuwächsen sogar wieder zugenommen hat.

Derzeit wird ein Ölpreis von um die 50 Dollar je Fass für die US-Frackingindustrie als notwendig erachtet, um profitabel zu fördern. Manchen genügt jedoch ein deutlich niedrigerer Preis. Die Schieferölproduzenten schöpfen noch aus einem erheblichen Reservoir an unvollendeten Ölquellen, die ohne größeren Kostenaufwand fertiggestellt werden können. Insoweit dürfte sich das Thema weiter negativ auf die Notierungen auswirken.

Von der Opec gab es unter der Woche keine neuen Nachrichten. Da die Förderkürzungen bislang größtenteils ins Leere liefen und die Notierungen nicht stabilisieren konnten, gilt hier „Keine Nachrichten sind gute Nachrichten“.

Die Lagerbestände in den USA nahmen derweil in der vergangenen Handelswoche wieder zu. Nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) nahmen die Bestände um 0,118 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche zu. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 2,4 Millionen erwartet. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 2,5 Millionen Barrel verringert.

Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit plus 0,8 Millionen Barrel ebenfalls eine Zunahme registriert worden.

Die Benzinbestände nahmen um 0,894 Millionen Barrel ab. Analysten hatten ein Minus von 0,6 Millionen Barrel erwartet, nachdem sie in der vorangegangenen Woche um 0,6 Millionen gesunken waren.

Das erste Korrekturziel auf der Oberseite hat WTI am gestrigen Handelstag bereits abgearbeitet. Sollte WTI den Widerstandsbereiche bei rund 45,- USD durchbrechen, ergibt sich weiteres Potenzial bis in den Bereich bei 46,90 USD. Auf diesem Kursniveau befindet sich zudem die 50er-EMA (lila).

Unterhalb des Vorwochentiefs bei 42,25 USD rückt die Unterstützung bei 39,27 USD sowie die psychologische 40,- USD Marke in den Fokus der Anleger.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

43,40 USD

44,85 USD

42,25 USD

45,29 USD

41,15 USD

46,70 USD

40,00 USD

47,15 USD

39,25 USD

48,40 USD

Ausblick für WTI – 28. Juni 2017

Im untergeordneten Stundenchart wird nochmals die Bedeutung des Widerstandes bei 47,29 USD besonders deutlich. Gelingt es WTI im Zuge der derzeitigen Korrekturbewegung diese Marke bullish zu triggern, dürfte sich die Korrekturbewegung zunächst bis 46,70 USD fortsetzen, bevor im Anschluss die 50er-EMA ebenfalls interessant wird.

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Allerdings ist in diesen Bereich bei dem aktuellen bearishen Marktumfeld auch immer mit bearishen Reaktion und anschließenden Impulsbewegungen in Trendrichtung zu rechnen. Anleger sollten sich daher auf geeignete Einstiege in Shortrichtung konzentrieren.

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Wichtige Wirtschaftsdaten für Donnerstag, den 29. Juni 2017:

Zeit Währ. Ereignis

  • 14:00 EUR Deutscher Verbraucherpreisindex (Monat) (Jun)
  • 14:30 USD Bruttoinlandsprodukt (BIP) (Quartal) (Q1)
  • 14:30 USD Preisindex des Bruttoinlandsprodukts (BIP) (Quartal) (Q1)
  • 14:30 USD Anträge auf Arbeitslosenhilfe
  • 19:00 USD FOMC Mitglied Bullard spricht

Wichtige Wirtschaftsdaten für den kommenden Handelstag:

Alle Handelstermine finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.


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