Die neue Woche bringt den Zinsentscheid der Schweizer Nationalbank und der Bank of England. DAX-Anleger müssen sich vor allem auf Volatilität einstellen, denn der Hexensabbat an der Terminbörse Eurex steht am Freitag auf dem Handelsplan. Als Aktie der Woche wird der US-Konzern und Bayer-Übernahmekandidat Monsanto vorgestellt.
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Unser Ausblick auf die Fundamentaldaten
DAX mit Verlusten – Traum vom weiteren billigen Geld der EZB geplatzt – Verluste an der Wall Street dennoch in engen Grenzen
Europas wichtigste Aktienindizes gingen am Freitag allesamt mit Kursabschlägen aus dem Handel. Grüne Vorzeichen waren am Freitag nach Handelsschluss auch an der Wall Street eine Rarität und alle 30 Titel des Dow Jones gingen mit Verlusten ins Wochenende. Gerade einmal zwei Aktien aus dem NASDAQ 100 konnten sich im Plus halten, der Rest wies negative Vorzeichen auf. Beim S&P 500 sah es mit lediglich 11 Werten im Plus auch nicht besser aus. Quer durch alle Märkte kehrt kurz vor der Fed-Sitzung die Zinsangst zurück. In der neuen Handelswoche wird der DAX neben dem US-Zinsentscheid auch noch durch den Hexensabbat beeinflusst.
Die EZB-Sitzung bestimmte maßgeblich den Handelsverlauf des DAX. Große Änderungen nahm Mario Draghi vorerst nicht vor. Das Anleihekaufprogramm soll fürs Erste nicht über den März 2017 hinweg verlängert werden – möglicherweise bedeutet das aber auch nur noch nicht. Vermutlich will man sich diese Entscheidung bewusst noch etwas länger offenhalten. Bis März 2017 wird der Ankauf von Vermögenswerten mit einem monatlichen Volumen von 80 Mrd. Euro jedenfalls fortgesetzt. Es kam auch zu keinem erneuten Drehen an der Zinsschraube. Der Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte bleibt bei 0,00 Prozent, die Spitzenrefinanzierungsfazilität verbleibt bei 0,25 Prozent und die Einlagefazilität beträgt unverändert -0,40 Prozent.
Am Freitag hatte der DAX Abgaben von 0,95 Prozent zu verzeichnen und ging mit 10.573,44 Indexpunkten aus dem Xetra-Handel. Der X-DAX notierte um 22:15 Uhr bei 10.467,60 Punkten. An der Wall Street beendete der Dow Jones den Handelstag mit 18.085,45 Punkten, die Rekordmarke liegt hier bei 18.668,44 Punkten. Der NASDAQ 100 notierte zum Handelsschluss bei 4.681,535 Punkten, die Rekordmarke beträgt 4.837,67 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 schloss mit 2.127,81 Zählern, der Rekord sind 2.193,81 Punkte. Der Euro notierte nach US-Börsenschluss bei 1,1233 US-Dollar. Eine Feinunze Gold war am Spotmarkt für 1.327,83 US-Dollar zu haben, Rohöl der Nordseesorte Brent kostete zum US-Handelsschluss im November-Kontrakt 48,01 US-Dollar das Fass. Der Euro-Bund-Future notierte am Freitag an der Eurex mit einem Schlusskurs von 163,54 Zählern (Dezember-Kontrakt). Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen liegt aktuell bei 0,01 Prozent. Bundeswertpapiere bis zu einer zwölfjährigen Laufzeit rentieren mit einem Negativzins. Der Spread zwischen zehnjährigen deutschen Bunds und zehnjährigen US-Staatsanleihen (1,67 Prozent Rendite) liegt damit bei 166 Basispunkten. In der neuen Handelswoche begibt die Finanzagentur des Bundes am Montag, den 12.09.2016, Geldmarktinstrumente (Bubill) mit einer sechsmonatigen Laufzeit und einem Emissionsvolumen von 2,0 Mrd. Euro (Neuemission) und am Mittwoch, den 14.09.2016, Kapitalmarktinstrumente (Bund) mit einer dreißigjährigen Laufzeit und einem Emissionsvolumen von 1,0 Mrd. Euro (Aufstockung).
Sensation: Der S&P 500 seit 40 Handelstagen mit nur 1,75 Prozent Spread zwischen Hoch- zum Tiefpunkt
“Je näher wir der US-Wahl kommen, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit einer Korrektur am US-Aktienmarkt“, so Dirk Friczewsky, Finanzanalyst für LYNX Broker. „Man gewöhnt sich nur zu gerne an regelmäßig steigende Kurse und die Kursabschläge vom Anfang des Jahres wurden anscheinend schnell verdrängt“, führt Friczewsky aus. “DAX, Dow & Co fielen jeweils in einem kurzen Zeitraum beträchtlich, die Erholung dauerte jedes Mal deutlich länger“.
“Der S&P 500 ermüdete vermutlich derweil den einen oder anderen Trader, denn für 40 Handelstage lag der Spread zwischen dem Hoch und dem Tief gerade einmal bei 1,75 Prozent. Das gab es gemäß SeekingAlpha seit dem Indexstart 1928 noch nie“, erläutert Friczewsky.
Volkswirtschaftliche Daten und Unternehmensnachrichten
In der Nacht zum Montag werden um 01:50 Uhr zuerst japanische Erzeugerpreise im August und Maschinenaufträge im Juli ausgewiesen. Die Schweizer Industrieproduktion im August wird um 07:30 Uhr veröffentlicht, japanische Werkzeugmaschinenaufträge im August um 08:00 Uhr. Den Leitindex von Conference Board für Großbritannien im August gilt es um 15:30 Uhr zu bewerten. Wenig später um 15:45 Uhr publiziert die EZB die aktuellen Daten zu den Ankaufvolumina für Staats- und Unternehmensanleihen, Pfandbriefe und ABS. Über 20 Unternehmen berichten von ihren aktuellen Quartalszahlen und ihren Jahresergebnissen, unter anderem United Natural Foods (US) und Manchester United (KY). Durch die „Uniper SE“-Abspaltung von „E.ON“ wird der DAX am Montag ab 09:00 Uhr für einen Handelstag 31 Mitglieder haben – die Aktie von „Uniper SE“ wird mit ihrer Erstnotiz dem Handelssegment „Prime Standard“ zugehören.
Am Dienstag werden zunächst um 00:45 Uhr neuseeländische Lebensmittelpreise im August publiziert. Das japanische Geschäftsklima des verarbeitenden Gewerbes im dritten Quartal (BSI – Business Survey Index) wird um 01:50 Uhr veröffentlicht. Das NAB-Geschäftsklima und die NAB-Geschäftskonditionen für Australien im August werden um 03:30 Uhr ausgegeben. Um 04:00 Uhr werden die chinesischen urbanen Investitionen im August ausgewiesen, um 07:30 Uhr folgen der chinesische Einzelhandelsumsatz und die Industrieproduktion für den August. Deutsche Großhandelspreise und Verbraucherpreise im August eröffnen die europäische Handelszeit um 08:00 Uhr. Spanische Verbraucherpreise im August folgen um 09:00 Uhr, Schweizer Erzeuger- und Importpreise im August um 09:15 Uhr und die italienische Industrieproduktion im Juli um 10:00 Uhr. Britische Einzelhandels-, Erzeuger- und Verbraucherpreise und der DCLG-Hauspreisindex werden um 10:30 Uhr erwartet (alle Werte für den August). Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone im September stehen um 11:00 Uhr zur Bewertung an. Zudem werden um 11:00 Uhr die Beschäftigtenzahlen und deren Veränderung für die Eurozone im zweiten Quartal ausgegeben. Das US-NFIB-Geschäftsklima im August werden um 12:00 Uhr publiziert, die US-Redbook-Einzelhandelsumsätze der Woche um 14:55 Uhr, und um 20:00 Uhr steht noch das US-Budget-Statement für den August an. Nach US-Börsenschluss werden schließlich die US-API-Rohöllagerbestandsdaten veröffentlicht. Rund 20 Konzerne veröffentlichen ihre Quartalsberichte und Jahresergebnisse, unter anderem Hilton Food Group (GB) und Naturex (FR). Die IEA (Internationale Energieagentur) veröffentlicht ihren monatlichen Ölmarktbericht.
Am Mittwoch stehen zunächst um 00:45 Uhr die neuseeländische Leistungsbilanz für das zweite Quartal (auch in Relation zum BIP im zweiten Quartal) und um 02:30 Uhr das Verbrauchervertrauen von Westpac für Australien im September auf der Agenda. Die japanische Industrieproduktion im Juli und die japanische Kapazitätsauslastung im Juli werden um 06:30 Uhr ausgewiesen. Französische Verbraucherpreise für den Juli folgen um 08:45 Uhr, italienische Verbraucherpreise um 10:00 Uhr. Britische Arbeitsmarktdaten werden um 10:30 Uhr zu beurteilen sein. Es werden die Arbeitslosenrate für den Juli, die Arbeitslosenzahlen für den August und das Durchschnittseinkommen der letzten drei Monate per Juli ausgegeben. Um 11:00 Uhr werden die ZEW-Konjunkturerwartungen für die Schweiz im September und zeitgleich die Industrieproduktion für die Eurozone im Juli publiziert. Mit den MBA-Hypothekenanträgen der Woche laufen um 13:00 Uhr die ersten US-Daten über die Ticker, gefolgt von den Im- und Exportpreisen für den August um 14:30 Uhr. Die US-EIA-Rohöllagerbestandsdaten der Woche werden um 16:30 Uhr veröffentlicht. Mehr als 30 Unternehmen legen ihre aktuellen Quartalszahlen und Jahresergebnisse vor, darunter zum Beispiel Analogic Corp (US), Gerry Weber International (DE), Hermes International (FR), Cracker Barrel Old Country Store (US) und Apogee Enterprises (US).
Am Donnerstag wird um 00:30 Uhr der neuseeländische Geschäfts-Einkaufsmanagerindex für den August publiziert. Um 01:50 Uhr werden japanische Statistiken zu den Wertpapiertransaktionen veröffentlicht. Um 03:00 Uhr wird die australische Inflationserwartung der Verbraucher per September ausgewiesen und um 03:30 Uhr folgen australische Verkäufe neuer Kraftfahrzeuge im August sowie der australische Arbeitsmarktbericht mit Daten zur Teil- und Vollzeitbeschäftigung, der Partizipationsrate, der Arbeitslosenquote und der Veränderung der Beschäftigtenzahl. Zeitgleich wird noch das Wirtschaftsbulletin der RBA (Reserve Bank of Australia) veröffentlicht. Um 09:30 Uhr gibt die Schweizer Notenbank SNB ihre Leitzinsentscheidung bekannt – die Pressekonferenz der SNB findet im Anschluss statt. Britische Einzelhandelsumsätze im August werden um 10:30 Uhr publiziert, die Handelsbilanz für die Eurozone im Juli und die Verbraucherpreise für die Eurozone im August folgen um 11:00 Uhr. Den Zinsentscheid der Bank of England (BoE) gilt es um 13:00 Uhr zu bewerten. Zeitgleich werden die Stimmverhältnisse der Zentralbanker im MPC (Monetary Policy Committee) ausgewiesen sowie die Höhe der Ankaufvolumina des Notenbankprogramms bekanntgegeben (APT – Asset Purchase Target). Am Nachmittag wird um 14:30 Uhr die US-Leistungsbilanz für das zweite Quartal veröffentlicht. Zeitgleich werden US-Einzelhandelsumsätze und Erzeugerpreise (beide für August), die Erstanträge und fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe, der New York Empire State Index für das verarbeitende Gewerbe im September und der Philadelphia Fed Index für das verarbeitende Gewerbe im September ausgegeben. Um 15:15 Uhr werden die US-Industrieproduktion und US-Kapazitätsauslastung (beide für den August) veröffentlicht und um 16:00 Uhr die US-Lagerbestände des Großhandels im Juli. Rund 20 Konzerne berichten von ihren aktuellen Quartalsergebnissen und Jahresergebnissen, darunter unter anderem Next (GB), WM Morrison Supermarkets (GB), Ricardo (GB) und Oracle (US).
Der Freitag beginnt bezogen auf volkswirtschaftliche Daten erst um 10:00 Uhr mit der italienischen Handelsbilanz für den Juli und dem Arbeitskostenindex für die Eurozone im zweiten Quartal um 11:00 Uhr. Zum Nachmittag werden um 14:30 Uhr kanadische Industrieumsätze im Juli auszuwerten sein. Außerdem werden um 14:30 Uhr US-Verbraucherpreise für den August publiziert. Um 16:00 Uhr wird das Reuters/Universität-Michigan-Verbrauchervertrauen für den September veröffentlicht, um 19:00 Uhr die Baker-Hughes-Anzahl der Ölbohrplattformen und um 21:30 Uhr folgt noch der CoT-Bericht der CFTC. Die grafisch aufbereiteten Daten bekommen Anleger auf der Seite Commitments of Traders Report von LYNX Broker tagesaktuell zur Verfügung gestellt. Nur wenige Unternehmen berichten von ihren aktuellen Quartalsergebnissen und Jahresergebnissen, darunter zum Beispiel Ichor Coal (NL). An der Terminbörse Eurex findet der große Verfallstag statt (Hexensabbat).
Monsanto – auf dem Speiseplan von Bayer
Die Monsanto Company (ISIN: US61166W1018 – Symbol: MON (NYSE) – Berichts- und Handelswährung: USD) ist ein global tätiges Unternehmen im Bereich landwirtschaftlicher Produkte wie Saatgut und Pflanzenschutzmittel. Biotechnologie ist mittlerweile auch bei der Pflanzen- und der verbesserten Saatgutzüchtung ein wichtiger Baustein. Monsanto bietet Mais-, Sojabohnen-, Baumwoll-, Weizen-, Raps-, Hirse- und Zuckerrohr-Saatgut an (zum Beispiel unter der bekannten Marke „Dekalb“). Außerdem wird Gemüsesaatgut angeboten (zum Beispiel unter den Marken „Seminis“ und „De Ruiter“). Der Konzern produziert ferner Herbizide (zum Beispiel mit den Marken „Roundup“, „latitude“ und „Monitor“). Weitere bekannte Marken sind zudem noch „Asgrow“ und „Deltapine“.
Unternehmen und Ziele
Monsanto gehört zu den Fortune-500-Unternehmen und hat seinen Hauptsitz in St. Louis in den USA, der Hauptstadt des Bundesstaats Missouri. (Die Zentrale in Deutschland liegt in Düsseldorf). Der Konzern hat derzeit 21.183 Beschäftigte in 404 Einrichtungen in 66 Ländern (davon 10.277 Beschäftigte in 33 Bundesstaaten der USA) und wird von Hugh Grant (CEO) geleitet.
Die Weltbevölkerung wächst und um auf den Bevölkerungszuwachs und die daraus folgende höhere Nachfrage nach Lebensmitteln wirksam zu reagieren, müssen die Landwirte wesentlich mehr produzieren. Durch die Kombination von Pflanzenzucht und Biotechnologie sowie die Optimierung landwirtschaftlicher Prozesse, Prozesstechnik und Prozessmanagement soll das hochgesteckte Ziel erreichbar werden, die Weltbevölkerung zu ernähren. Ziel ist es, die Ernteerträge zum Beispiel bei Mais, Sojabohnen, Baumwolle und Raps bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln. Monsanto produziert etwa Saatgut, welches schneller keimt und somit auch schneller zur Pflanze heranreift. Bereits durch diese Optimierung wird unnötiger Verdunstung entgegengewirkt und damit an Ressourcen wie Wasser gespart. Ein weiteres Beispiel sind von Monsanto entwickelte Maispflanzen, die bessere Wurzeln ausbilden und die Bodenfeuchtigkeit effektiver ausnutzen und sogar dürretolerante Maispflanzen wurden entwickelt (gemeinsam mit BASF). Weiter hat man eine SDA-(Stearidonsäure)-Sojabohne entwickelt, deren Pflanzenöl einen hohen Anteil von Omega-3-Fettsäuren hat. Dies sind nur einige wenige Beispiele für Aktivitäten dieses Weltkonzerns.
Im Zentrum des Wirkens steht die Biotechnologie. Nach Angaben von Monsanto selbst wurden die ersten gentechnisch veränderten Pflanzen in den USA bereits 1996 produziert. Datenerhebungen zeigen, dass Landwirte seit 1996 zusätzliche Gewinne in Höhe von 52 Mrd. USD erwirtschaftet haben. Durch Biotechnologie/Gentechnologie, verändertes Saatgut und veränderte Pflanzen sind die Ernteerträge gestiegen, dazu gesellen sich verbessertes Unkrautmanagement und verbesserte Prozesse – Stück für Stück kommt man den Zielen für 2030 so näher. Monsanto entwickelt Nutzpflanzen stetig weiter, auch durch Gentechnik, und investiert pro Jahr rund 1 Mrd. USD im Bereich Forschung und Entwicklung.
Vom Marktgerücht bis zu einer Übernahme ist der Weg oft steinig
Erst ist es nur ein Marktgerücht, der eine oder andere Marktteilnehmer, Wirtschaftsjournalist und Händler schnappt eine vage Story auf. Dann dementieren die betroffenen Konzerne gerne. Ist doch etwas an der Sache dran, kann man dies am Kurs der nächsten Handelstage genau ablesen. Falls das Marktgerücht einer Übernahme verpufft, prallt der Kurs, nachdem er zunächst rasant emporgeschnellt ist, meist rund um das geäußerte Angebot je Aktie wieder nach unten ab. Das sieht im Chart dann ähnlich wie ein Short Squeeze aus. (Im Tageschart sieht man eine Kerze mit langem Docht oben).
Am 12. Mai gab es Gerüchte, dass Bayer Monsanto für den Preis von 40 Mrd. USD übernehmen wolle. Die Aktien zogen an jenem Handelstag schnell bis zu 17 Prozent an. Der Markt spielt so ein Szenario natürlich gerne und so oft es geht durch. Am 18. Mai – und damit recht spät – folgte die Ansage von Monsanto, es handle sich um reine Spekulation. Der Kurs knickt danach naturgemäß leicht nach unten weg. Nur wenige Stunden später wurde es durch Dow-Jones-Meldungen dann offiziell – Bayer macht doch ein Übernahmeangebot. Dieses Angebot wurde zwar als zu niedrig betrachtet, doch der Kurs zieht in den Tagen nach dieser Bekanntgabe mühelos von rund 98 USD auf über 111 USD an. Am 23. Mai bietet Bayer schließlich 122 USD je Aktie. Damit beabsichtigen die Leverkusener deutlich mehr für Monsanto auszugeben. Die typische Verhandlungstaktik zielt darauf ab, so viel wie möglich für die Aktionäre des Übernahmeziels herauszuschlagen. Man lehnt deshalb zunächst ab, stellt sich quer, will die Bücher nicht zur genaueren Prüfung öffnen und so weiter – all das ist übliche Übernahmetaktik. Bayer hat sein Angebot seitdem geprüft, erneut nachgelegt und bietet nach zuletzt bereits 125 USD je Aktie aktuell 127,50 USD je Monsanto-Anteilsschein. So richtig scheint der Markt darauf aber noch nicht eingehen zu wollen. Offenbar lauert man auf weitere Schritte – der Kurs sprang als Reaktion auf dieses Angebot bis dato nie über die 116,16 USD (das Hoch vom 23.05.2016). Ausgerechnet DAX-Rivale BASF kommt Bayer vielleicht noch in die Quere. Gut möglich, dass Monsanto demnächst noch Angebote jenseits der 130 USD gemacht werden.
Analysteneinstufungen
Atlantic Equities, Berenberg, Bernstein, Citigroup, Goldman Sachs, Jefferies, Maquarie, Moness Crespi Hardt und UBS haben seit Mai 2016 Analysen zur Aktie von Monsanto angefertigt. Fünf Analysten stuften das Wertpapier als einen Kauf ein, zwei Analysten setzten die Aktie auf „halten“ bzw. bewerteten diese mit „neutral“, und zwei Analysten stuften die Aktie mit einem „sell“ als Verkauf ein. Die Kursziele liegen gemäß Schätzung im Hoch bei 132,00 USD (Jefferies vom 25.05.2016) und im Tief bei 92,00 USD (Goldman Sachs vom 27.06.2016). Das errechnete Durchschnittskursziel der 6 Analysen mit Kurszielangabe liegt bei 113,66 USD (die Analysten von Bernstein, Moness Crespi Hardt und Atlantic Equities blieben das Kursziel schuldig). Die Aktie ging mit einem Kurs von 108,05 USD zum Zeitpunkt der Analyse aus dem Handel an der NYSE. Potenzial ist somit möglicherweise noch vorhanden.
Die Aktie und ihre Aktionärsstruktur
Der Markt bewertet die Monsanto Company derzeit mit 50,56 Mrd. USD. Die Aktie kostete in den letzten 52 Wochen (auf Tagesschlussbasis) 114,26 USD im Hoch und 81,22 USD im Tief. Monsanto-Aktien sind seit dem 18. Oktober 2000 an der Börse handelbar und in den letzten 250 Handelstagen lag der Durchschnittskurs bei rund 96,10 USD. Das Wertpapier von Monsanto erzielte auf Sicht von fünf Jahren eine Performance von rund 57 Prozent. Der S&P 500 brachte es im gleichen Zeitraum immerhin auf rund 82 Prozent. Das Papier von Monsanto ist folglich im Vergleich zum breiten Index S&P 500 ein „Underperformer“. Derzeit sind 476,90 Mio. Aktien ausstehend (gemäß Monsanto auf 2015er-Basis 481,4 Mio. voll verwässert). Die größten institutionellen Anteilseigner sind „The Vanguard Group“ mit 6,95 Prozent, „State Street“ mit 4,23 Prozent, „MFS Investment Management“ mit 3,40 Prozent sowie „Fidelity Management and Research Company“ mit 3,38 Prozent.
Auffällig ist auch das Verhältnis von Insiderkäufen und Verkaufstransaktionen. In den letzten 12 Monaten wurden mit 105 Kauftransaktionen 307.490 Aktien erworben. Auf der anderen Seite wurden jedoch in 40 Verkaufstransaktionen nur 163.723 Aktien begeben.
Fundamentaldaten zur Aktie von Monsanto
Für das Geschäftsjahr 2015 (bilanziert wird bei Monsanto zum 31.08. gemäß US-GAAP in USD) wies der Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 15,0 Mrd. USD aus (2014: 15,9. Mrd. USD, 2013: 14,9 Mrd. USD, 2012: 13,5 Mrd. USD und 2011 11,8 Mrd. USD) . Der Konzern musste zuletzt einen Umsatzrückgang verkraften. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag für 2015 bei 3,2 Mrd. USD und das Zinsergebnis wies 2015 ein Minus von 328,00 Mio. USD aus. Der Jahresüberschuss für das Jahr 2015 lag bei 2,3 Mrd. USD und das Nettoergebnis je Aktie betrug 2015 4,35 USD. Die Gesamtdividende für das Geschäftsjahr 2015 lag bei 2,01 USD und die Ausschüttungssumme betrug insgesamt 938,00 Mio. USD. Gemäß Bilanz beschäftigte das Unternehmen im Jahr 2015 22.800 Mitarbeiter. An liquiden Mitteln wurden für 2015 3,7 Mrd. USD erklärt, das wirtschaftliche Eigenkapital lag bei 7,0 Mrd. USD und die Verbindlichkeiten wurden mit 14,9 Mrd. USD ausgewiesen. Die Bilanzsumme lag bei 21,9 Mrd. USD. Für das Geschäftsjahr 2015 betrug die Eigenkapitalquote rund 31,96 Prozent. In den Bilanzprognosen für 2016 und 2017 werden Umsätze in Höhe von 13,27 Mrd. USD und 13,86 Mrd. USD angegeben. Das EBIT für 2016 soll bei 2,98 Mrd. USD liegen, das für 2017 bei 3,34 Mrd. USD. Der Gewinn je Aktie soll sich in 2016 auf 4,45 USD belaufen und 2017 bei 4,96 USD liegen. Demnach könnte die Dividende je Anteilsschein für 2016 bei 2,16 USD liegen und sich in 2017 auf 2,32 USD erhöhen. Der Cashflow je Aktie wird für 2016 bei 5,74 USD gesehen und könnte 2017 5,73 USD betragen. Das Nettovermögen je Anteilsschein liegt gemäß Prognose für 2016 bei 11,22 USD und für 2017 bei 12,86 USD. Die Nettoverschuldung des Konzerns könnte 2016 bei 7,79 Mrd. USD liegen und sich in 2017 leicht auf 7,70 Mrd. USD reduzieren.
Am 05. Oktober präsentiert Monsanto seine Quartalszahlen für das vierte Quartal. (Das Fiskaljahr endet bei Monsanto jeweils zum 31.08.).
Unser charttechnischer Ausblick – Starker Anstieg der Volatilität beim S&P-Future
DAX-Future (Kontrakt 09-16)
Von Montag bis Mittwoch zeigte sich der DAX-Future noch recht stark, bevor bis zum Wochenende wieder die richtungsentscheidende Marke von 10.500 Punkten getestet wurde. Käufe an charttechnisch wichtigen Marken konnten zum größten Teil jedoch mit einem Profit abgeschlossen werden. Das Wochenhoch lag im Bereich von 10.770 Punkten, das Wochentief und der Wochenschlusskurs leicht unter 10.500 Zählern. Die Marke von 10.500 Punkten sollte weiterhin als richtungsentscheidend gewertet werden. Kurse darunter könnten für einen Wechsel des Trendvorteils sprechen und in der Folge wären Kursziele in Richtung 10.300 Punkten durchaus realistisch. Ein erneutes nachhaltiges Überschreiten der 10.500 Punkte-Marke könnte auf der anderen Seite ein erneutes Signal für Käufe darstellen, wobei aus aktueller Sicht vorerst eher ein konservatives Ziel von 10.640 Punkten gewählt werden sollte.
EUR.USD
Zu Beginn der Handelswoche verhielt sich der EUR.USD erst einmal recht ruhig und ein Handeln der Währungspaars machte wenig Sinn. Ab Dienstag setzte dann eine Aufwärtsbewegung bis hinauf zum Wochenhoch von rund 1,1325 ein, die bis in den Donnerstagshandel hineinreichte, wobei der eine oder andere Kauf oberhalb von 1,1250 mit Gewinnen abgeschlossen werden konnte. Am Freitag sackte das Währungspaar erneut unter die Unterstützung von 1,1250 ab und am Abend war ein Schlusskurs im Bereich 1,1230 abzulesen. Das charttechnische Bild wird beim EUR.USD zunehmend etwas unsauber, was für den Trendhandel prinzipiell eher kontraproduktiv ist. Weder die Aufwärts- noch die Abwärtsseite macht unbedingt auf sich aufmerksam. Etwas aggressiver agierende Händler könnten jedoch weiterhin auf die Marke von 1,1250 blicken und Kurse darunter könnten in Abwärts- und Kurse darüber in Aufwärtsrichtung gehandelt werden. Der Einbau einer Gewinnmitnahme in Trade-Szenarien wäre durchaus eine Option. Realistische Ziele wären gegebenenfalls die Marken von 1,1350 auf der Kaufseite und 1,1125 auf der Verkaufsseite.
Bund-Future (Kontrakt 09-16)
Der lange erwartete Ausbruch des Bund-Futures aus der immer kleiner werdenden Seitwärts-Range konnte in der vergangenen Handelswoche endlich vollzogen werden. Bis zur Wochenmitte bot sich durch einen Ausbruch nach oben die Möglichkeit für Long-Ideen, und zum Wochenschluss baute sich ein Momentum auf der Abwärtsseite auf. Der Schlusskurs zum Freitagabend lag nahe dem Wochentief im Bereich von 163,50 Punkten. Unterhalb von 164,00 Punkten könnte sich gegebenenfalls die Abwärtsseite behaupten und Ziele in Richtung 163,00 Punkten bzw. weiterführend in Richtung 162,25 Punkten könnten realistisch sein. Leichte Rücksetzer an Widerständen könnten sich als potenzielle Einstiegspunkte anbieten. Ein nachhaltiges Handeln der Aufwärtsseite ist aus aktueller Sicht weniger vorteilhaft, erst ein nochmaliges Überschreiten des Widerstandes bei 164,75 Punkten ergäbe erneut die Option für gewinnbringende Käufe.
S&P-Future (Kontrakt 09-16)
Bis zum Donnerstag konnte sich der S&P-Future größtenteils oberhalb der Unterstützung von 2.168,75 Punkten halten und der eine oder andere Kauf konnte in einen Gewinn umgewandelt werden. Das Ziel des Bereichs 2.190 Punkten wurde nur knapp verfehlt. Zum Freitag setzte dann eine am Ende sehr starke Abwärtsbewegung ein, welche mit dem Unterschreiten der Unterstützung bei 2.156,25 Punkten zu einem sehr profitablen Short Trade führte. Der Schlusskurs zum Freitagabend lag im Bereich von 2.120 Punkten und mit dem einsetzenden Abwärtsmomentum scheint die doch recht volatilitätsarme Zeit seit Mitte Juli aktuell vorbei. Auch der seit Ende Juni größtenteils anhaltende Aufwärtstrend ist aus charttechnischer Sicht vorerst passé. Beim Handel sollte der Markt jedoch mit erhöhter Vorsicht betrachtet werden. Prinzipiell sollten Kurse unterhalb von 2.144 Punkten weiterhin Short-Tendenzen besitzen, wobei aufgrund der erhöhten Volatilität auch die Stopp- und Zielkurse an die Situation angepasst werden müssen. Es ist daher größte Vorsicht geboten!
Aktie: Monsanto Company (USD)
Beim Blick auf die Aktie der Monsanto Company zeigen sich prinzipiell zwei grundlegende Trendphasen. Von Anfang 2012 bis Mitte 2014 tendierte der Wert charttechnisch recht sauber aufwärts, wobei es aus dem Bereich von 70,00 USD bis hinauf auf ein Hoch von rund 130,00 USD ging. Nach diesem Hoch setzte dann eine Konsolidierungsphase ein, in welcher der Kurs hinab bis auf knapp 80,00 USD fiel, bevor er sich aktuell im Bereich um die Marke von 110,00 USD einpegelte. Im Vergleich zu der doch recht sauberen Aufwärtsbewegung muss die Konsolidierungsphase als charttechnisch eher unsauber gewertet werden, was Trendfolge-Trades tendenziell schwerer umsetzbar machte. Der Schlusskurs zum vergangenen Freitag lag im Bereich 107,50 USD. Gegebenenfalls könnte bei dem Wert von Monsanto auf eine Rückkehr in den Aufwärtsmodus spekuliert werden. Hier sollte jedoch zum einen die eingezeichnete Trendlinie – ausgehend von den Hochs von Mitte 2014 – gebrochen werden und zum anderen sollte sich der Wert gleichzeitig oberhalb von 110,00 USD befinden. Ziele von 120,00 USD und weiterführend von 125,00 USD könnten dann durchaus als realistisch gewertet werden. Aus aktueller Sicht sind Kurse unterhalb von 110,00 USD für gewinnbringende Käufe nicht interessant.
Webinare:
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- 12.09.2016 um 19:45 Uhr Primetime Setups – Das interaktive Webinar zur Analyse Ihrer Wertpapiere
- 19.09.2016 um 18:30 Uhr Der Marktüberblick für Deutschland und die US-Märkte + Live Trading
- 19.09.2016 um 19:45 Uhr Primetime Setups – Das interaktive Webinar zur Analyse Ihrer Wertpapiere
- 22.09.2016 um 18:30 Uhr Nach der Sommerpause – Marktanalyse und Handelschancen mit Optionen am US-Markt
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