Die beiden amerikanischen Aktienindizes S&P 500 und DOW Jones blieben den Anlegern in der vergangenen Handelswoche nennenswerte Kursbewegungen schuldig. Auch die Pressekonferenz des designierten US-Präsidenten Donald Trump brachte keine ernstzunehmenden Impulse mit sich. Damit bleiben die technischen Szenarien weiterhin intakt, was für Anleger zunächst ein weiteres Abwarten bedeutet. In der kommenden Handelswoche könnte allerdings die US-Berichtsaison endlich für nachhaltige Impulse sorgen.

Marktsituation S&P 500 – 16. Januar 2017

Die technische Lage hat sich beim S&P 500 in der vergangenen Handelswoche nicht verändert. Dabei hatten Anleger bei der Pressekonferenz von Donald Trump auf Details zu den Steuerreformen und Wirtschaftsplänen gehofft. Diese blieb der designierte US-Präsident allerdings gänzlich schuldig. Einzig der Pharmasektor bekam auf der Pressekonferenz einige negative Kommentare, sodass dieser Sektor im Anschluss stärker unter Druck geriet, sich vor dem Wochenende allerdings auch wieder erholte.

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Dass die Aktienmärkte im Anschluss an die Pressekonferenz etwas unter Druck kamen lag vor allem an der Enttäuschung über die Pressekonferenz. Allerdings saß diese Enttäuschung nicht besonders tief und der S&P 500 erholte sich relativ zügig von seinem Wochentief bei 2.255 Punkten und notiert auf Wochenschlusskursbasis fast unverändert bei 2.275 Punkten.

Am vergangenen Freitag startete mit den US-Banken die amerikanische Berichtsaison. Dabei fielen die Quartalsberichte gemischt aus. Während JP Morgan bei Umsatz und Gewinn die Analystenprognosen übertraf, blieb bei der Bank of America der Umsatz etwas unter den Erwartungen. Bei Wells Fargo blieben sowohl die Erträge mit 21,6 Milliarden unter den Erwartungen (22,4 Milliarden), als auch der Gewinn. Hier belief sich der Gewinn je Aktie auf 0,96 USD. Im Vorfeld war ein Gewinn je Aktie von 1,00 USD erwartet worden.

In dieser Woche stehen mit Morgan Stanley am Dienstag und Goldman Sachs am Mittwoch weitere US-Banken mit ihren Quartalsberichten auf der Agenda. Insgesamt nimmt die US-Berichtsaison an Fahrt auf. Dabei wird auch die spannende Frage beantwortet, ob sich der starke US-Dollar bereits bei den US-Unternehmen ausgewirkt hat und wie sich die Gewinnentwicklung im Vergleich zum dritten Quartal darstellt.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

2.268

2.278

2.264

2.281 (ATH)

2.255

2.290

2.251

2.300

2.243

2.336

Ausblick für den S&P 500:

Im Stundenchart hat der S&P 500 in Form einer bullishen Flagge die seit Jahresbeginn bestehende Aufwärtsbewegung auskonsolidiert. Am späten Handel am Freitag brach der S&P 500 bullish aus dieser Formation aus, reagierte allerdings schon am ersten Widerstand bei 2.277,- Punkten bearish und setzte zu einer Pullbackbewegung an.

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In die Flaggenformation wurde der S&P 500 allerdings nicht zurück gehandelt, sodass gute Chancen bestehen, dass die Pullbackbewegung an der Trendlinie beendet werden kann und der S&P seine übergeordnete Aufwärtsbewegung fortsetzt. Sofern dieses Szenario nicht umgesetzt werden kann, sollten Anleger die 20er-EMA (grün gestrichelt) und den Unterstützungsbereich bei 2.255 Punkten als Kursziele auf der Shortseite ins Visier nehmen.

DOW Jones bleibt unter der 20.000 Punkte Marke

Der DOW Jones konnte sich ebenso wenig in der vergangenen Handelswoche aus seiner Seitwärtsrange lösen und notiert weiterhin unter der psychologisch und technisch wichtigen 20.000 Punkte Marke. Erst bei einem bullishen Ausbruch aus der Seitwärtsrange wäre diese Marke abgearbeitet. Derzeit liegt das Allzeithoch bei 19.999,6 Punkten und nur marginal unter dieser Barriere.

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Auf der Unterseite bleibt für Anleger die Unterstützung bei 19.750 Punkten von Bedeutung. Sofern diese Unterstützung nicht verteidigt werden kann, dürfte sich eine ausgedehntere Korrektur anschließen, bei der auch die 50er-EMA (rot gestrichelt) als Kursziel abgearbeitet werden dürfte. Ein Bruch der Trendlinie (schwarz) wäre hierbei nur als untergeordnetes, erstes Indiz für dieses Szenario zu werten.

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Wichtige Wirtschaftsdaten für die kommende Handelswoche:

Montag, 16. Januar 2017:

Am Montag sind die amerikanischen Börsen aufgrund des Martin Luther King Days geschlossen. Auch aus Europa und Asien sind keine wichtigen Wirtschaftsdaten zu erwarten, sodass den Anlegern unter diesem Blickwinkel ein ruhiger Wochenstart bevorsteht.

Dienstag, 17. Januar 2017:

Der Dienstag hält zunächst britische Verbraucherdaten für Anleger bereit, bevor um 11:00 Uhr die ZEW Konjunkturerwartungen für Deutschland für den Januar bekannt gegeben werden. Nach 13,8 Punkten im Dezember gehen Experten von einem leichten Anstieg und einem Wert von 16,0 Punkten aus. Um 14:30 Uhr steht dann die NY Empire State Herstellungsaktivität auf der Agenda. Hier wird nach 9 Punkten im Dezember für Januar ein Wert von 10 Punkten erwartet.

Mittwoch, 18. Januar 2017:

Vor dem Handelsstart wird am Mittwoch der deutsche Verbraucherpreisindex für Dezember veröffentlicht. Dabei handelt es sich um die Bestätigung der Daten vom 03. Januar. Im Vorfeld erwarten Experten, dass die Prognosen getroffen werden und der deutsche Verbraucherpreisindex im Januar einen Anstieg um 0,7 Prozent verzeichnet. Um 11:00 Uhr folgt dann das europäische Pendant. Hier erwarten Experten einen Anstieg von 1,1 Prozent. Am Nachmittag folgen dann die entsprechenden Zahlen aus den USA. Nachdem die Verbraucherpreise in den USA im November um 0,2 Prozent anzogen, wird für Dezember ein Anstieg von 0,3 Prozent erwartet. Bei den Verbraucherpreisen wird es spannend sein zu beobachten, wie diese im Januar ausfallen werden. Hier erwartet der Markt derzeit einen deutlichen Anstieg. Den Abschluss macht am Mittwoch die Veröffentlichung des Beige Books um 20:00 Uhr MEZ.

Donnerstag, 19. Januar 2017:

Am Donnerstag steht dann die Europäische Zentralbank um Mario Draghi im Fokus. Dabei wird nicht erwartet, dass die EZB an der Zinsschraube dreht. Allerdings wird dieser Termin und die anschließende Pressekonferenz interessant im Hinblick auf die Inflationserwartung der EZB und wie Mario Draghi sich dazu äußert. Der Zinsentscheid erfolgt um 13:45 Uhr. Die anschließende Pressekonferenz beginnt um 14:30 Uhr. Zeitgleich wird in den USA der Philly FED Herstellungsindex veröffentlicht. Nach 19,7 Punkten im Dezember wird für Januar ein Wert von 15,0 Punkten erwartet. Die Rohöllagerbestände in den USA werden um 17:00 Uhr von der EIA bekannt gegeben und schließen den Tag aus wirtschaftlicher Sicht ab.

Freitag, 20. Januar 2017:

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag stehen zunächst Daten aus China im Vordergrund. Insbesondere die chinesische Industrieproduktion für Dezember dürfte eine entspreche Beachtung finden. Hier wird ein Anstieg von 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet.

Alle Handelstermine finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.


Benedikt Wachsmann arbeitet als Chartanalyst für RoboForex.de und veröffentlicht jede Woche sehr anschauliche Einschätzungen der aktuell beliebtesten Märkte.

Schon vor dem Beginn seines Studiums zum Diplom-Finanzwirt, welches er erfolgreich abschließen konnte, sammelte Herr Wachsmann die ersten Erfahrungen an den Kapitalmärkten. Nach nur kurzer Zeit entdeckte er den charttechnischen Ansatz für sein eigenes Trading und spezialisierte sich daraufhin auf dem Gebiet der technischen Analyse.

Seine Position als geschäftsführender Gesellschafter eines Investmentclubs ermöglicht es Ihm in ständigem Kontakt mit Gleichgesinnten zu stehen, was Ihm hilft immer wieder neue Eindrücke und Blickwinkel zu entdecken, die er dann in seine Analysen und den Eigenhandel einbringen kann.

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