Die europäische Gemeinschaftswährung konnte die dynamische Abwärtsbewegung auf dem Kursniveau des Dezember-Tiefs aus 2015 temporär beenden und eine technische Gegenreaktion etablieren. Durch diese Gegenbewegung hat sich das technische Bild für einen kurzen Moment etwas aufgehellt. Zu Beginn der aktuellen Handelswoche sorgte das Italien-Referendum am kommenden Sonntag allerdings für die erwartete Anspannung und die Gemeinschaftswährung kam wieder stärker unter Druck. Die entscheidende Frage wird dabei im weiteren Verlauf sein, ob das Währungspaar EUR/USD das Vorwochentief verteidigen kann oder ob auch dieser übergeordnete Unterstützungsbereich der Abwärtsbewegung zum Opfer fällt.
Großwetterlage EUR/USD:
Für das Währungspaar EUR/USD spielt das Vorwochentief kurzfristig aber auch langfristig eine entscheidende Rolle. Dies ist darauf zurückzuführen, dass es der europäischen Gemeinschaftswährung bereits zum vergangenen Jahreswechsel gelang, die vorangegangene Abwärtsbewegung auf dem derzeitigen Kursniveau zu beenden und eine bis zum Mai andauernde Gegenbewegung zu starten.
Auch am vergangenen Donnerstag stabilisierten sich die Notierungen bei 1,0515 USD und verzeichneten am Freitag eine bullishe Gegenbewegung. Damit ist auch der übergeordnete Unterstützungsbereich für den Moment bestätigt worden.
Am gestrigen Handelstag kam der Euro allerdings wieder stärker unter Druck und distanzierte sich merklich von seinem Tageshoch bei 1,0685 USD.
Dabei stehen die für den EUR/USD wichtigen Entscheidungen und Daten erst am Freitag bzw. am Sonntag auf der Agenda. Am Freitag wird zunächst der US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht bevor am Sonntag das italienische Referendum über die Verfassungsreform stattfindet. Während eine Zinserhöhung des FED im Dezember bereits so gut wie feststeht und die Märkte diese Entscheidung bereits eingepreist haben dürften, steigt hinsichtlich des Referendums in Italien mittlerweile die Risikoaversion der Anleger. Dies wird insbesondere in der Zinsdifferenz zwischen Bundesanleihen und den italienischen Papieren deutlich. Hier stieg die Differenz auf 4 Basispunkte an.
Konsequenterweise wirkt sich die aus dem Referendum resultierende Unsicherheit auch negativ auf das Währungspaar EUR/USD aus, was sich in der Schwäche des Euro zum gestrigen Handelsbeginn widergespiegelt hat.
Unterstützungen und Widerstände:
Unterstützungen |
Widerstände |
1,0560 |
1,0627 |
1,0530 |
1,0684 |
1,0517 |
1,0741 |
1,0458 |
1,0816 |
1,0400 |
1,0864 |
Ausblick für den EUR/USD:
Temporär scheint das Währungspaar EUR/USD eine Bodenbildung in den unteren Zeiteinheiten zu vollziehen. Hierfür spricht sowohl das höhere Hoch bei 1,0684, als auch das Tief des gestrigen Handelstages bei 1,0560 USD. Für den EUR/USD wird nun das Vortageshoch bei 1,0684 eine wichtige Hürde darstellen. Sofern dieser Widerstand zeitnah überwunden werden kann, hätte das Währungspaar ein intaktes aufwärts gerichtetes Marktmuster etabliert, welches eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung in den untergeordneten Zeiteinheiten vermuten lässt.
Die 20er-EMA und die Widerstände bei 1,0820 und 1,0850 USD dürften dann in den kommenden Tagen auf der Oberseite abgearbeitet werden. Sollte hingegen das Vorwochentief bei 1,0517 USD nicht verteidigt werden, sollte der EUR/USD seine übergeordnete Aufwärtsbewegung zumindest bis 1,0458 USD fortsetzen und hier einen neuen Stabilisierungsversuch starten.
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