Der deutsche Leitindex startete Anfang April einen Angriff auf das bisherige Allzeithoch vom 13.04.2015 bei rund 12.400 Punkten, verpasste dieses allerdings knapp und fiel im weiteren Monatsverlauf wieder in Richtung 12.000 Punkte Marke zurück. Ob dem DAX in den kommenden Tagen und Wochen nochmals ein zweiter Anlauf gelingt, dürfte auch von der anstehenden Wahl in Frankreich und anderen politischen Entwicklungen abhängen. Hinzu kommt, dass auch die US-Indizes weiter im Korrekturmodus stecken und die Rally an den Aktienmärkten zum Start des zweiten Quartals damit wohl Verschnaufpause einlegen dürfte.

Marktsituation DAX – 18. April 2017

Die Präsidentschaftswahl scheint ihre Schatten bereits vorauszuwerfen und die europäischen Aktienindizes zunehmend unter Druck zu setzen. Neben dem DAX kamen auch der französische CAC40, der belgische Bel20 und der niederländische AEX unter Druck. Bereits am kommenden Wochenende steht in Frankreich der erste Wahlgang auf der Agenda. Da die Wahl unter Umständen weitreichende Folgen für Europa und die Währungsunion nach sich ziehen könnte, halten sich laut Credit Suisse insbesondere asiatische Investoren an den europäischen Märkten derzeit mit Käufen zurück.

Des Weiteren dürfte der positive Ausgang des Referendums in der Türkei für weitere Unsicherheit an den Märkten sorgen. Hier wird die erste Reaktion am heutigen Handelstag erste Rückschlüsse darauf zulassen, wie Anleger den Ausgang des Referendums einordnen. Über den gesamten Handelstag gesehen dürfte der Ausgang des Referendums die Kurse aber nicht nachhaltig beeinflussen. Vielmehr ist davon auszugehen, dass Anleger ihren Blick bereits nach vorne richten und die Wahl in Frankreich sowie die Berichtsaison in den USA in den Vordergrund rücken.

Aus technischer Perspektive hat sich beim deutschen Leitindex trotz des Rücksetzers von 12.400 Punkten auf 12.100 Punkte nicht viel verändert, da die vorherrschenden Trends nach wie vor intakt sind. Der deutsche Leitindex notiert weiterhin innerhalb der ausgebildeten Aufwärtstrendkanäle. Allerdings steht hier nach den Ostertagen zum Wochenstart ein Test der unteren kurzfristigeren Kanallinie auf der Agenda. Sofern der DAX diesen Test nicht positiv gestalten kann und zum Wochenstart eine Stabilisierung zeigt, dürfte die nächste technische Unterstützung bei 11.810 Punkten in den Fokus rücken. Bei einer Stabilisierung hingegen erscheint ein erneuter Test des Widerstands bei 12.400 Punkten das wahrscheinlichste Szenario.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

12.066

12.135

12.050

12.170

11.920

12.245

11.853

12.300

11.810

12.400

Ausblick DAX:

Im kurzfristigeren H4-Chart ergeben sich zudem weitere technische Marken, welche Anleger zum Wochenstart auf dem Handelsplan haben sollten. Nachdem das bisherigen Allzeithoch bei 12.400 zu Monatsbeginn erfolgreich getestet werden konnte, hat der deutsche Leitindex eine bearishe Flagge als Konsolidierungsformation ausgebildet.

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Mit einem Wochenschlusskurs von 12.092 Punkten hat der DAX zudem ein Kursniveau erreicht, auf dem eine Stabilisierung möglich erscheint. Andernfalls würde ein Test der unteren Flaggenbegrenzung und des Tagestiefs vom 11. April bei 12.050 Punkten auf die Agenda rücken. Sofern dem DAX aber eine Stabilisierung gelingt, sollte neben der Bullflag auch der Widerstand bei 12.245 Punkten im Auge behalten werden. Erst wenn es dem deutschen Leitindex gelingt diesen Widerstand dynamisch zu triggern, dürfte eine bullishe Impulsbewegung in Richtung des Allzeithochs bei rund 12.400 Punkten erfolgen.

Marktsituation S&P 500 – 18. April 2017:

Der S&P 500 befindet sich nach wie vor in einer mittelfristigen Konsolidierungsformation und musste vor den Feiertagen deutliche Abgaben hinnehmen. Diese bearishe Bewegung führte den S&P 500 dabei bis auf 2.329 Punkte. Damit rückt auch die untere Begrenzung der bullishen Flagge sowie das Bewegungstief vom 27. März bei 2.322 Punkten wieder auf die Agenda. Hier besteht allerdings die Chance auf eine mittelfristige Stabilisierung und eine erneute bullishe Bewegung. Sofern die angesprochene Stabilisierung ausbleibt, müssten sich Anleger auf einen Test der Unterstützungen bei 2.300 Punkten und 2.280 Punkten einstellen.

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Deutlich aufhellen würde sich das Chartbild erst, wenn es dem S&P 500 gelingt die bullishe Flagge zu triggern und den Widerstand bei 2.352 Punkten zu überwinden. Bis dato müssen Anleger sich auf weitere Rückschläge einstellen.

Der weitere Kursverlauf dürfte hier vor allem von dem Verlauf der US-Berichtsaison abhängen. Sofern diese positiv gestaltet werden kann und die Erwartungen übertroffen werden können, dürfte dies für zunehmenden Optimismus bei Anlegern sorgen und eine neue übergeordnete bullishe Impulsbewegung wäre nicht mehr ausgeschlossen. Hierfür müsste aber zunächst eine technische Bestätigung erfolgen.

Trotz der anhaltenden Konsolidierung präsentiert sich der US-Markt aber recht stabil. Insbesondere wenn man die derzeitigen Spannungen zwischen den USA und Nordkorea heranzieht. Hier ist ein präventives Eingreifen der USA derzeit nicht auszuschließen. US-Präsident Donald Trump ließ den letzten Raketentest Nordkoreas und die abgehaltene Militärparade unkommentiert, weshalb ein militärisches Eingreifen der USA nicht kategorisch ausgeschlossen werden kann.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

2.328

2.340

2.322

2.352

2.318

2.367

2.300

2.378

2.285

2.390

Marktsituation DOW Jones – 18. April 2017:

Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass der DOW Jones keinen bullishen Ausbruch aus der Korrekturformation vollziehen und die zwischenzeitlich ausgebildete iSKS-Formation nicht abschließend bullish triggern konnte. Hier steht zum Auftakt in die Handelswoche der übergeordnete Unterstützungsbereich bei 20.425 Punkten auf der Agenda. Hier befindet sich das Bewegungstief vom 27. März und damit der nächste wichtige Unterstützungsbereich, bevor aus technischer Sicht der Weg bis an die nächsten Unterstützungen bei 20.142 Punkten und 19.700 Punkten frei wird.

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Sofern es dem DOW Jones gelingt die aktuelle Abwärtsbewegung auf diesem Kursniveau zu stoppen, wäre im Anschluss eine technische Gegenbewegung bis an die seit Anfang März bestehende Abwärtstrendlinie denkbar. Hier stünde dann die nächste Entscheidung über den weiteren Kursverlauf auf der Agenda. Auch beim DOW Jones würde sich das technische Bild erst verbessern, wenn es gelingt die Abwärtstrendlinie und den Widerstand bei 20.760 Punkten bullish zu triggern. Solange der DOW unter diesen Kursniveaus notiert sind weitere Rücksetzer und ein bearisher Ausbruch aus der Korrekturformation mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einzustufen.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

20.425

20.515

20.300

20.615

20.142

20.705

20.015

20.760

19.700

20.790

Hinweis in eigener Sache:

DAX ab 0,8 Spread (ECN + Kommission) und EUR/USD ab 0,1 Spread (ECN + Kommission). Mehr Informationen finden Sie unter: http://www.roboforex.de/forex-handel/handel/kontomodelle/

Wichtige Wirtschaftsdaten für die kommende Handelswoche:

Dienstag, 18. April 2017:

Zeit Währ. Ereignis

  • 14:30 USD Baugenehmigung (Monat) (Mrz)
  • 14:30 USD Baugenehmigungen (Mrz)
  • 14:30 USD Wohnbaubeginne (Mrz)
  • 14:30 USD Wohnbaubeginne (Monat)
  • 15:15 USD Industrieproduktion (Monat) (Mrz)

Alle Handelstermine finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.


Benedikt Wachsmann arbeitet als Chartanalyst für RoboForex.de und veröffentlicht jede Woche sehr anschauliche Einschätzungen der aktuell beliebtesten Märkte.

Schon vor dem Beginn seines Studiums zum Diplom-Finanzwirt, welches er erfolgreich abschließen konnte, sammelte Herr Wachsmann die ersten Erfahrungen an den Kapitalmärkten. Nach nur kurzer Zeit entdeckte er den charttechnischen Ansatz für sein eigenes Trading und spezialisierte sich daraufhin auf dem Gebiet der technischen Analyse.

Seine Position als geschäftsführender Gesellschafter eines Investmentclubs ermöglicht es Ihm in ständigem Kontakt mit Gleichgesinnten zu stehen, was Ihm hilft immer wieder neue Eindrücke und Blickwinkel zu entdecken, die er dann in seine Analysen und den Eigenhandel einbringen kann.

Das lebendige an seinen charttechnischen Analysen ist die Tatsache, dass er nicht nur auf die wichtigsten Unterstützungen und Widerstände im Chart eingeht, sondern auch einen Blick auf die wichtigsten Ereignisse der kommende Woche wirft und so die verschiedensten Szenarien und Einflussfaktoren bildlich darstellt.


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