In den nächsten Tagen wird die entscheidende Frage wohl sein, ob die Politik oder doch die Wirtschaft einen stärkeren Einfluss auf das Währungspaar EUR/USD hat. Wie bereits letzte Woche betont, wirkt die politische Komponente aktuell klar zugunsten des Euros. Sollten zudem die Prognosen zur Präsidentschaftswahl in Frankreich stimmen und Macron die zweite Wahlrunde gewinnen, wird die Stabilisierung die Gemeinschaftswährung positiv beeinflusst – zumindest kurzfristig. Auf der anderen Seite sehen wir das aktuelle Ringen um die Erhöhung der Zinssätze in den USA. Die Frage ist jedoch nicht mehr ob, sondern lediglich wann diese erfolgt. Darauf gehen wir weiter unten ein. Im jedem Fall ist dieses Thema im Vergleich zu den französischen Wahlen viel durchgreifender und sollte somit mittel- bis langfristig betrachtet werden.
Nun kommen wir zu unserer Technischen Analyse:
Rückblick
Der EUR/USD bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,0925/1,0935. Er notierte damit erneut über dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Am Mittwoch setzte der EUR/USD zunächst zurück und fiel unter die 1,0900. Er konnte sich jedoch im Bereich der 1,0855 stabilisieren und wieder an die 1,0900 laufen. Am Donnerstag versuchte er erneut das Level von Mittwoch bei 1,0946 anzulaufen, scheiterte aber an der 1,0930. Diese Bewegung wurde anschließend abverkauft und der EUR/USD etablierte sich unter der 1,0900. Am Freitag kam es dann, ausgehend von der 1,0850, zu einem erneuten Überwinden der 1,0900. Allerdings scheiterte der EUR/USD erneut daran, sich über dieser Marke festzusetzen. Der Montag war dann von einer Seitwärtsbewegung in einer engen Box gekennzeichnet. Auch am Dienstag wurde es zunächst nicht besser: Der EUR/USD konnte sich zwar über der 1,0900 festsetzen, schaffte es aber nicht, sich über die 1,0930 zu schieben.
Die Range war in den vergangenen fünf Handelstagen extrem eng. Der EUR/USD schwankte kaum und konnte sich im Dunstkreis der 1,0900 festsetzen. Auf der Oberseite haben die 1,0945/50 gedeckelt, auf der Unterseite die 1,0850 eine brauchbare Unterstützung geliefert. Der EUR/USD konnte sich nicht ganz an das Hoch des vorletzten Betrachtungszeitraums schieben, er schaffte es aber, deutlich über der 1,0800 zu bleiben.
Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der EUR/USD mit dem Überwinden der 1,0940 als nächstes den Bereich bei 1,0944/47 anlaufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde perfekt getroffen. Das Setup hat damit auf der Oberseite sehr gut gegriffen. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,0855 jedoch nicht ganz an unser nächstes Anlaufziele bei 1,0840/38. Hier haben 6 Pips gefehlt, das Setup hat damit nicht optimal gepasst.
- Wochenhoch*: 1,0946 Vorwoche 1,0949
- Wochentief*: 1,0851 Vorwoche 1,0680
- Wochen-Range*: 95 Pips Vorwoche 269 Pips
*Betrachtungszeitraum 26.04.2017 bis 02.05.2017
Wie könnte es weitergehen?
- Euro-WS: 1,0934/53/70….1,1055/91….1,1158….1,1205/29
- Euro US: 1,0902…..1,0888/77/32….1,0798/60/35/25……1,0681/41/10
Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden
- Box-Bereich: 1,1524 bis 1,0223
- Tagesschlusskurs-Marken: 1,0965 und 1,0828
- Intraday-Marken: 1,0941 und 1,0846
- Range: 1,2355 bis 0,9631
Euro-Chart
Der EUR/USD hat sich mittlerweile verbindlich über der Oberkante seines Aufwärtskanals etabliert. Er hat sich über der 1,0850 stabilisieren können, das kann bullish interpretiert werden. Charttechnisch hat der EUR/USD damit deutlich Luft nach oben. Um das Chartbild nicht erneut einzutrüben, sollten sich die Rücksetzer über der 1,0770 oder spätestens über der 1,0750 stabilisieren.
Nach wie vor wird der EUR/USD vom Ergebnis der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl getragen. Sollte sich am Sonntag bestätigen, dass der Kandidat Emmanuel Macron die Wahlen gewinnt, dürfte dies weiter entlastend auf den EUR/USD wirken. Die US-Daten hatten am Freitag der vergangenen Woche wenig Einfluss. Am Mittwoch dieser Woche tagt die FED, um die US-Geldpolitik zu beraten. Wir gehen allerdings nicht davon aus, dass schon jetzt eine weitere Zinsanpassung vorgenommen wird. Dies könnte Ende des zweiten Quartals, vielleicht sogar noch später, geschehen. Die Wirtschaftsdaten geben aktuell keinen Anlass, die Zinsen zu erhöhen, denn das US-Wachstum im ersten Quartal war ernüchternd. Denkbar ist, dass die FED die weitere Entwicklung vorerst weiter abwarten wird.
Zum Markt in den kommenden fünf Handelstagen: Der EUR/USD könnte zunächst versuchen, sich über der 1,0930 stabilisieren und dort zu etablieren. Gelingt es dem EUR/USD, sich über die 1,0933 zu schieben, hätte er das Potenzial, die 1,0944/46 und dann die 1,0955/57 beziehungsweise die 1,0964/67 zu erreichen. Über der 1,0967 wäre der Weg an die 1,0974/77, die 1,0985/87 und an die 1,0994/97 frei. Mit Dynamik könnte der EUR/USD es auch schaffen, sich über die 1,1000 zu schieben, Die Anlaufbereiche über dieser Marke wären dann die 1,1010/13, die 1,1025/27 und die 1,1039/43. Mit dem Überschreiten der 1,1039/43 könnte der EUR/USD dann auch die 1,1055/57, die 1,1069/72 und schließlich die 1,1081/84 anlaufen.
Kann sich der EUR/USD nicht über der 1,0930 stabilisieren und rutscht er erneut unter diese Marke, wäre mit Rücksetzern zu rechnen, die an die 1,0921/18, die 1,0910/08 und an die 1,0902/00 gehen könnten. Kann sich der EUR/USD an der 1,0900 nicht erholen und unterschreitet er diese Marke, wäre mit weiteren Abgaben zu rechnen, die an die 1,0888/85, die 1,0872/67 und im Anschluss an die 1,0861/57 beziehungsweise bis an die 1,0848/45 gehen könnten. Kann sich der EUR/USD bei 1,0845 nicht stabilisieren, könnten ihn die Rücksetzer weiter an die 1,0836/34, die 1,0822/20 und die 1,0811/09 führen. Kann sich der EUR/USD nicht an der 1,0809 stabilisieren, wäre mit weiteren Rücksetzern zu rechnen, die bis 1,0795/93 und dann bis 1,0780/78 gehen könnten. Setzt der EUR/USD bis zu dieser Marke zurück, könnten sich hier Erholungen einstellen. Gelingen diese nicht, könnte der EUR/USD weiter nachgeben. Anlaufbereiche wären dann die 1,0760/58 und die 1,0744/42. Auch in diesem Bereich bestehen vergleichweise gute Chance der Stabilisierung und der Erholung. Unter der 1,0742 wäre der Weg dann an die 1,0729/27 beziehungsweise bis an die 1,0717/15 frei.
Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts/ abwärts
Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:
- 04.05.2017 – EU: Rede des EZB-Präsidenten Mario Draghi
- 05.05.2017 – USA: Non-farm Gehaltsabrechnungen (Apr.)
- 05.05.2017 – USA: Arbeitslosenquote (Apr.)
- 05.05.2017 – USA: Rede der Fed-Vorsitzenden Janet Yellen
- 09.05.2017 – USA: JOLTS-Report (Mrz.)
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RISIKOHINWEIS: Dieser Artikel liefert eine Einschätzung zum Basiswert EUR/USD, unabhängig davon, mit welchem Instrument ggf. getradet wird. Admiral Markets UK ist Forex & CFD-Broker, sollten Sie den Basiswert als CFD traden, beachten Sie bitte: Forex & CFDs sind Hebelprodukte und nicht für jeden geeignet! Der Hebel multipliziert Ihre Gewinne, aber auch die Verluste. Die Verluste können die Einlagen übersteigen! Lesen Sie den kompletten Warnhinweis über folgenden Link. DISCLAIMER: http://www.admiralmarkets.de/risikohinweis
Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.
Über den Autor:
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Geschäftsführer Admiral Markets Kundenservice Deutschland
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