Man muss es der britischen Premierministerin Theresa May lassen: Sie ist keine schlechte Strategin. Auch wenn sie Neuwahlen bisher abgelehnt hatte, ist der Zeitpunkt für die nun angekündigten vorgezogenen Wahlen so perfekt, dass es beinahe keine Zweifel gibt, dass sie und die Konservativen daraus als Sieger hervorgehen werden. Die Märkte nehmen es wohlwollend auf, denn nichts ist schlimmer als Unsicherheit – und die gab es rund um das Thema Brexit mehr als genug. Wir beobachten, wie das Britische Pfund nach oben zieht. Weitere Währungen, auch der Euro, nutzen diese Gelegenheit und holen auf. Der US-Dollar steht in dieser Debatte vorerst als Verlierer da.

Nun kommen wir zu unserer Technischen Analyse:

Rückblick

Der EUR/USD bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,0610/1,0615. Er notierte damit erneut unter dem Niveau vor fünf Handelstagen. Am Mittwoch versuchte der EUR/USD, die 1,0630 zu nehmen, scheiterte jedoch zunächst. Der Rücksetzer führte ihn anschließend unter die 1,0600. Er konnte sich aber bereits bei 1,0588 stabilisieren und am Abend dann in einem dynamischen Impuls an die 1,0670 laufen. Hier ging es jedoch trotz einiger Versuche nicht wesentlich weiter. Erneute Rücksetzer folgten, die bis Donnerstag Abend die 1,0620/10 erreichten. Am Karfreitag ging es bei dünnem Handel seitwärts und bei 1,0614 ging das Währungspaar aus dem Wochenhandel. Am Ostermontag ging es dann in der Spitze bis 1,0666, bevor wieder Rücksetzer einsetzten. Am Dienstag kam es dann ab Mittag zu steigenden Notierungen. Der EUR/USD konnte im Zuge dessen, die 1,07000 erreichen und auch überwinden. Das Hoch im Betrachtungszeitraum wurde bei 1,0736 formatiert.

Das Hoch im Betrachtungszeitraum lang leicht über dem der Vorperiode. Der EUR/USD konnte nach einigen Handelswochen wieder 1,0700 erreichen. Diese Marke wurde übertroffen und eine neue, prägnante Marke gesetzt. Der EUR/USD ist in den vergangenen Handelstagen zwar erneut unter die 1,0600 abgerutscht, konnte sich aber 20 Pips über dem Tief des vorletzten Betrachtungszeitraums stabilisieren. Die Range lag mit 148 Pips leicht über der Vorperiode.

Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der EUR/USD mit dem Überschreiten der 1,0693/95 weiter bis an die 1,0705/07 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde geringfügig um 1 Pip überschritten. Damit hat das Setup auf der Oberseite sehr gut gegriffen. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,0602/1,0598 nicht ganz an unseren nächsten Anlaufbereich bei 1,0585/82 heran. Hier haben 3 Pips gefehlt.

  • Wochenhoch*: 1,0736 Vorwoche 1,0689
  • Wochentief*: 1,0588 Vorwoche 1,0568
  • Wochen-Range*: 148 Pips Vorwoche 131 Pips

*Betrachtungszeitraum 12.04.2017 bis 18.04.2017

Wie könnte es weitergehen?

  • Euro-WS: 1,0748/60/90….1,0847…..1,0902/40/70….1,1055….1,1158….1,1207
  • Euro US: 1,0693/54/27/13/01…..1,0581/61/25…..1,0494/49….1,0392/51

Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden

  • Box-Bereich: 1,1524 bis 1,0223
  • Tagesschlusskurs-Marken: 1,0852 und 1,0556
  • Intraday-Marken: 1,0647 und 1,0580
  • Range: 1,2355 bis 0,9631

Euro-Chart

Nachdem der EUR/USD von der Oberkante seines Keils abgeprallt ist, hat er die Unterkante angelaufen, wo er sich stabilisieren und erholen konnte. Die Unterkante bot in den letzten Handelstagen eine gute Unterstützung. Zunächst bewegte sich der EUR/USD daran entlang, am Dienstag konnte er sich deutlicher entfernen. Charttechnisch hat sich das Bild in den vergangenen Handelstagen etwas aufgehellt. Nun erscheint denkbar, dass sich der EUR/USD noch weiter erholen könnte – die Luft nach oben ist aktuell jedoch etwas eingeschränkt. Erst mit einem Tagesschlusskurs über der 1,0830 mit einer Bestätigung am Folgetag wäre wieder reichlich Platz nach oben. Ob der EUR/USD es aber schafft, sich über diese Marke zu schieben, sich dort zu stabilisieren und weiter zu laufen, muss abgewartet werden. Aktuell spricht mehr dafür, dass er an der Oberkante erneut abprallen könnte.

Der EUR/USD hat sicherlich von der britischen Entscheidung am Dienstag profitiert, in Kürze zu Neuwahlen aufzurufen. Doch in einigen Tagen steht die nächste Bewährungsprobe an – die Wahlen in Frankreich. Es ist davon auszugehen, dass keiner der Kandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit bekommt. Allerdings kamen in der Vergangenheit bei politischen „Großereignissen“ (Brexit, US-Präsidentschaftswahlen, Wahlen in den Niederlanden) Ergebnisse zustande, die niemand erwartet hatte. Somit wäre es also durchaus möglich, dass die Präsidentschaftswahlen in Frankreich bereits am Sonntag entschieden werden. Sollte Marine Le Pen die neue Präsidentin werden, dürfte dies nachhaltigen Druck auf den EUR/USD ausüben. Verliert sie, wäre es denkbar, dass der EUR/USD sich nachhaltig erholen könnte.

Zum Markt in den kommenden fünf Handelstagen: Der EUR/USD könnte zunächst versuchen, sich über der 1,0710 stabilisieren und dort zu etablieren. Gelingt dies, könnte er versuchen, die 1,0723/25, die 1,0737/39 und die 1,0744/46 anzulaufen. Schafft es der EUR/USD, sich über die 1,0746 zu schieben, könnte er die 1,0752/54, die 1,0763/65 und dann die 1,0771/73 beziehungsweise die 1,0777/80 erreichen. Kann er sich in den kommenden fünf Handelstagen bis an die 1,0777/80 schieben, wäre es denkbar, dass er hier zunächst abprallt. Mit einem Überwinden der 1,0780 wäre dann der Weg an die 1,0788/90 und im Anschluss an die 1,0802/04 frei. Über der 1,0804 wäre dann noch Platz bis in den Bereich der 1,0812/15, an die 1,0823/25 bzw. 1,0834/37. Bei dynamischen Impulsen könnte der EUR/USD durchaus bis in den Bereich der 1,0834/37 laufen.

Kann sich der EUR/USD nicht über der 1,0710 stabilisieren und erneut unter diese Marke rutschen, wäre mit Rücksetzern zu rechnen, die zunächst an die 1,0690/88 beziehungsweise an die 1,0672/70 und dann an die 1,0662/59 gehen könnten. Unter der 1,0659 könnte der EUR/USD weiter zurücksetzen. Anlaufbereiche wären die 1,0651/48, die 1,0639/37 und die 1,0628/25. Kann sich der EUR/USD nicht an der 1,0625 stabilisieren, wäre mit weiteren Rücksetzern zu rechnen, die bis 1,0616/14, 1,0604/03 und dann bis 1,0598/95 oder bis 1,0588/86 gehen könnten. Im Bereich der 1,0600 bestehen vergleichsweise gute Chancen der Stabilisierung und der Erholung. Stellen diese sich aber nicht ein und rutscht der EUR/USD unter die 1,0586, wäre mit weiteren Abgaben zu rechnen. Diese könnten die 1,0578/76, die 1,0567/65 und schließlich die 1,0555/52 erreichen.

Wir gehen davon aus, dass der EUR/USD bis Freitag zunächst seitwärts laufen könnte. Zu Beginn der kommenden Handelswoche könnten sich dann größere Bewegungen einstellen.

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts

Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:

  • 20.04.2017 – USA: Philly Fed Herstellungsindex (Apr.)
  • 21.04.2017 – DE: Deutsches Herstellungs-Einkaugsmanagerindex (Apr.)
  • 21.04.2017 – USA: Bestehende Veräußerungen von Eigenheimen (Apr.)
  • 23.04.2017 – FR: Präsidentschaftswahlen 2017 (erster Wahlgang)
  • 24.04.2017 – DE: Ifo-Geschäftsklimaindex (Apr.)
  • 25.04.2017 – USA: CB Verbrauchervertrauen (Apr.)
  • 25.04.2017 – USA: Verkäufe neuer Eigenheime (Mrz.)

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RISIKOHINWEIS: Dieser Artikel liefert eine Einschätzung zum Basiswert EUR/USD, unabhängig davon, mit welchem Instrument ggf. getradet wird. Admiral Markets UK ist Forex & CFD-Broker, sollten Sie den Basiswert als CFD traden, beachten Sie bitte: Forex & CFDs sind Hebelprodukte und nicht für jeden geeignet! Der Hebel multipliziert Ihre Gewinne, aber auch die Verluste. Die Verluste können die Einlagen übersteigen! Lesen Sie den kompletten Warnhinweis über folgenden Link. DISCLAIMER: http://www.admiralmarkets.de/risikohinweis

Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.


Über den Autor:

Im Namen von Admiral Markets UK wünsche ich Ihnen erfolgreiche Trades!

Jens Chranowski

Ihr Jens Chrzanowski
Geschäftsführer Admiral Markets Kundenservice Deutschland


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