Die Seitwärtsbewegung des Paares findet kein Ende. Die Ursache liegt wohl darin, dass die Marktteilnehmer aktuell verunsichert sind. Die Wirtschaftsdaten aus den USA hätten genug Kraft dem US Dollar einen ordentlichen Schubs zu geben. Doch den Investoren scheint es zu heiß auf der politischen Arena zu gehen. Zu unberechenbar bleibt der US Präsident Donald Trump, sowie seine politischen Kontrahenten aus verschiedensten Ecken der Erde. Zur gleichen Zeit kommen die weisen und mächtigen Herren in der EU nicht voran. Auch in Jackson Hole, wo ab morgen die Elite der Geld- und Wirtschaftspolitik tagen wird, werden keine besonderen Vorstöße erwartet, die dem Euro zugutekommen könnten. Aber gut, hier können wir uns vermutlich noch überraschen lassen. Bis dahin bleibt es aber stets in eine Richtung – zur Seite.
Nun aber ausführlicher dazu in unserer Technischen Analyse:
Rückblick (16.08.2017 – 22.08.2017)
Der EUR bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1740 / 1,1725 und damit in etwa auf dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Am Mittwochvormittag ging es zunächst unter die 1,1700, wobei sich der EUR bei 1,1678 stabilisieren und erholen konnte. Von diesem Level ging es dann in einem dynamischen Impuls an die 1,1780/85. Hier prallte der EUR ab und setzte wieder in den gleichen dynamischen Impulsen zurück. Er fiel bis an die 1,1662, konnte sich aber auch hier rasch erholen und zurück über die 1,1700 laufen. Am Freitag ging es in einer engeren Box seitwärts aufwärts. Der EUR konnte sich übergeordnet über der 1,1730 stabilisieren und einen Handelsschluss bei 1,1759 formatieren. Zu Wochenbeginn setzte der EUR eine weitere Duftmarke, indem er am Montag an und über die 1,1800 lief. Er formatierte bei 1,1827 sein Hoch gab dieses Level dann am Dienstag wieder auf. Er setzt bis in den Bereich der 1,1750/40 zurück, konnte sich aber nicht wirklich erholen.
Der EUR schaffte es nicht das Hoch der Vorperiode zu erreichen. Es haben zwar nur knapp 20 Pips gefehlt, dennoch blieb das Level unerreicht. Er konnte sich am Montag zwar über die 1,1800 schieben, sich dort aber nicht festsetzen. In den vergangenen fünf Handelstage rutschte er zwar zweimal unter die 1,1700, konnte sich jedoch beide Male rasch wieder erholen und über die 1,17000 schieben. Die Range war mit 165 Pips vergleichbar mit der fünf Handelstage zuvor.
Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der EUR mit dem Überschreiten der 1,1822/24 weiter bis an die 1,1830/33 laufen könnte. Die 1,1822/24 wurde überschritten, das nächste Anlaufziel wurde aber nicht erreicht. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,1635/33 knapp unter unsere nächste Anlaufmarke bei 1,1626/24. Damit hat das Setup nicht optimal gegriffen.
Wochenhoch: 1,1827 Vorwoche 1,1846
Wochentief: 1,1662 Vorwoche 1,1687
Wochen-Range*: 165 Pips Vorwoche 159 Pips
Wie könnte es weitergehen?
- EUR/USD-WS: 1,1789…..1,1817/31/46/77/90…..1,1911/45/87…..1,2126/85
- EUR/USD-US: 1,1737/27/14…1,1681/58/40….1,1575/09…..1,1401…..1,1361/30/13…..1,1261/21/05
Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden
Box-Bereich: 1,2187 bis 1,0504
Tagesschlusskurs-Marken: 1,1910 und 1,1531
Intraday-Marken: 1,1852 und 1,1688
Range: 1,2355 bis 0,9631
Ausblick für die kommenden fünf Handelstage:
Der EUR hat seit Beginn der Handelswoche daran gearbeitet, sich der 20 Tage Linie im Daily anzunähern, bzw. dieses Linie auch auf TS Basis zu überschreiten. Am Montag wurde das geschafft, am Dienstag ging es, per TS, wieder unter diese Linie. Der EUR sollte versuchen sich möglichst zeitnah verbindlich über diese Linie zu schieben und dort auch festzusetzen. Damit würde auch die Gefahr gebannt, dass die Linie wieder abwärts verläuft. Das würde weitere Bewegungen in Richtung der 1,1900/1,1200 schwieriger machen. Sollte es der EUR schaffen, einen TS über der 1,1800 zu formatieren, so wäre die kurzfristige Gefahr gebannt, dass sich größere Rücksetzer einstellen. Dann wären die 1,1900 auch wieder in Reichweite. Gelingt diese nicht, so könnte der EUR im Rahmen von Rücksetzern bis in den Bereich der 1,1620/10, bzw. auch bis 1,1580/60 laufen. Hier wäre die Chance auf Erholung gegeben. Geht auf TS Basis unter die 1,1600 so könnten sich die Rücksetzer auch ausweiten.
Fundamentale Betrachtung:
Am Donnerstag und am Freitag treffen sich die Notenbankchefs in Jackson Hole zum alljährlichen Meeting. Beobachter und Investoren erwarten insbesondere von der Fed weitere Einlassungen zur Zins- und Geldpolitik in den nächsten Monaten. Insgesamt haben sich die Rahmenbedingungen in den USA weiter verbessert. Einzig die Inflation ist noch zu gering, als dass sich weitere Zinserhöhungen automatisch ergeben. Dennoch ist nicht unwahrscheinlich, dass es noch einen Zinsschritt der Fed in diesem Jahr geben wird. Ebenso ist zu erwarten, dass die Fed konsequent damit beginnt, die Bilanzsumme abschmelzen zu lassen. Dies ist ein Prozess, der sicherlich Jahre in Anspruch nehmen wird. Ganz anders die EZB – sie wird zunächst das Aufkaufprogramm auslaufen lassen und frühestens Ende 2018 die Zinsen anheben. Das könnte kurzfristig dazu führen, dass der Druck auf den EUR zunehmen dürfte. Allerdings ist zu erwarten, dass sich dies in den nächsten Wochen dann wieder nivellieren wird, das^ die politischen Rahmenbedingungen nach wie vor nicht dazu geeignet sind, den Dollar gegenüber dem EUR zu stärken.
Zum Markt in den kommenden fünf Handelstagen:
Der EUR könnte zunächst versuchen, sich über der 1,1750 zu stabilisieren und dort zu etablieren. Gelingt dies, so könnte der EUR dann versuchen, die 1,1765/67 zu erreichen. Bereits in diesem Bereich könnten sich Rücksetzer einstellen, bzw. der EUR könnte Probleme haben, hier weiter zu kommen. Kann sich der EUR über die 1,1765/67 schieben, so könnte sich die Aufwärtsbewegung weiter fortsetzen. Anlaufmarken wären die 1,1774/76, die 1,1787/89 und dann die 1,1796/98. Schafft es der EUR, sich über die 1,1798 zu schieben, wäre der Weg an die 1,1808/10, an die 1,1822/24 und an die 1,1830/33 frei. Gelingt es dem EUR, sich über die 1,1833 zu schieben, so wären die 1,1845/47, die 1,1860/62, die 1,1871/73 und die 1,1885/87 die nächsten Anlaufbereiche. Eventuell erreicht der EUR im Rahmen von dynamischen Impulsen erneut die 1,1900. Über der 1,1900 wären die 1,1909/11, die 1,1917/19 und die 1,1928/30 die nächsten relevanten Anlaufziele. Wir erwarten allerdings nicht, dass es der EUR schaffen wird, sich nachhaltig über der 1,1900 festzusetzen.
Kann sich der EUR nicht über der 1,1750 stabilisieren, so wäre mit Rücksetzern zu rechnen die zunächst bis 1,1730/33 gehen könnten. Bereits hier bestehen Chancen auf Stabilisierung und Erholung. Rutscht der EUR unter die 1,1730 wäre mit weiteren Abgaben zu rechnen, die bis 1,1716/14 und dann weiter bis 1,1705/03 gehen könnten. Auch hier hat der EUR gute Chancen auf Stabilisierung und Erholung. Gelingen diese nicht, so wären weitere Abgaben denkbar, die bis 1,1695/93 bzw. bis 1,1688/86 gehen könnten. Rutscht der EUR unter die 1,1686 wären die nächsten Anlaufmarken bei 1,1674/72, bei 1,1661/59 und bei 1,1650/48 zu suchen. Sollte der EUR bis in den Bereich bei 1,1650/48 zurücksetzen, bestehen hier vergleichsweise gute Möglichkeiten der Erholung. Bei dynamischen Rücksetzern, wäre auch ein Anlaufen der 1,1636/34, der 1,1624/22 und der 1,1612/10 denkbar. Bei einem Unterschreiten der 1,1610 könnte der EUR auch die 1,1598/96 bzw. die 1,1580/78 erreichen.
Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts/ abwärts
Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:
- 24.08.2017 – USA: Bestehende Veräußerungen von Eigenheimen (Jul)
- 25.08.2017 – DE: Bruttoinlandsprodukt (Q2)
- 25.08.2017 – DE: Ifo Geschäftsklimaindex (Aug)
- 25.08.2017 – USA: Kernrate Gebrauchsgüter Auftragseingang (Jul)
- 25.08.2017 – USA: Rede der FED Vorsitzenden Janet Yellen
- 25.08.2017 – EU: Rede des EZB-Präsidenten Mario Draghi
- 29.08.2017 – USA: CB Verbrauchervertrauen (Aug)
- 30.08.2017 – USA: Veränderung der ADP non-farm Arbeitsplätze (Aug)
- 30.08.2017 – USA: Bruttoinlandsprodukt (Q2)
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