29.12.2017 – 11:45 Uhr: Die Marke von 13.000 Punkten kann der Dax im frühen Handel zwar nicht behaupten, nichtsdestotrotz kann sich das Preisniveau zum Jahresausklang mehr als sehen lassen. Sollte sich bis zum frühen Nachmittag nicht noch massiver Abgabedruck entwickeln, dürfte sich der heimische Leitindex mit einem satten Plus von über 13 Prozent aus dem Börsenjahr 2017 verabschieden. Dies wäre der größte Jahresgewinn seit 2013 und zudem das sechste Gewinnjahr in Folge.
Zur Einordnung lohnt auch ein Blick auf das große Bild. Die Konjunktur in den Vereinigten Staaten brummt. Die Zinswende wurde vom Federal Reserve behutsam eingeleitet. Darüber hinaus nimmt die US-Notenbank zusehends die Verkürzung ihrer Bilanz in Angriff. Im Vorfeld befürchtete Schockreaktionen an Anleihe- und Aktienmärkten sind vor diesem Hintergrund ausgeblieben – ganz im Gegenteil: die US-Aktienindizes markierten zuletzt Allzeithochs in Serie, allerdings maßgeblich getrieben von den großen Tech-Titeln.
Die EZB wiederum deutet das Ende der ultralockeren Geldpolitik lediglich an. Sie kombiniert die quantitative Reduzierung mit der temporären Ausweitung des Anleihekaufprogramms. Die Leitzinsen hält sie gleichzeitig auf Rekordtiefniveau, um nicht die südliche Euro-Peripherie in die Bredouille zu bringen. Zudem stimmen die konjunkturellen Aussichten in der alten Welt. Derweil scheinen die Unternehmen hierzulande mehrheitlich gut aufgestellt: summa summarum können sich die Bilanzausweise nebst Geschäftsausblicke durchaus sehen lassen. Gegenüber den Vereinigten Staaten gibt es mit Blick auf Europäischen Aktienindizes vor diesem Hintergrund sogar noch Aufholpotential.
Die Rahmenbedingungen in Sachen Zinsen und Konjunktur passen also, zudem sind die übergeordneten Trends an den großen Märkten intakt: nicht die schlechtesten Aussichten für 2018! Dazu kommt, dass renditeträchtige Investment-Alternativen zinsbedingt nach wie vor kaum oder gar nicht vorhanden sind. Angesichts ambitionierter Bewertungsniveaus an den Aktienmärkten in Folge der langjährigen Hausse sollten aber temporäre und vom Ausmaß auch größere Zwischenkorrekturen definitiv eingeplant werden. Nicht zuletzt geopolitische Risiken könnten ihren Teil dazu beitragen.
Last but not least gilt es die USA im Auge zu behalten. In einer sukzessive heiß laufenden Wirtschaft könnten dieses Mal Zinssteigerungen eine Folge Trumps expansiver US-Fiskalpolitik (Steuerreform, Konjunktur- und Infrastruktur-Programme) darstellen und damit zu den großen Überraschungen des Jahres 2018 gehören. Wie bereits erwähnt, hatte die seit rund zwei Jahren restriktivere Geldpolitik der US-Notenbank Fed sowie die Aussicht auf weniger geldpolitische Unterstützung seitens der EZB bis dato keine problematischen Auswirkungen auf die Finanzmärkte.
Sollte das globale Wachstum aber weiterhin robust bleiben oder gar weiter zulegen, könnten die Renditen weiter steigen. Letzteres auch hierzulande: der zinsbedingte Anlagenotstand, neben der überbordenden Liquidität einer der Hauptstützen der Aktienmärkte, würde dann sein Ende finden.
Vielen Dank für Ihr Interesse. Das Team der Bernstein Bank wünscht Ihnen einen guten Rutsch und viel Erfolg für das Börsenjahr 2018.
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