Hinter den Anlegern liegen einige terminreiche Tage. Dabei konnten weder EZB noch FED eine nennenswerte Veränderung der technischen Lage im DAX herbeiführen. Allerdings hielten sich die Notenbanken auch an die zuvor geplante und kommunizierte Vorgehensweise, sodass die Erwartungen des Marktes größtenteils getroffen wurden. Auch der große Verfallstag am vergangenen Freitag, der sog. Hexensabbat, brachte keine größeren Bewegungen mit sich. Ein entlastender Faktor dürfte zudem die Wahl in den Niederlanden gewesen sein. Hier stimmten die Niederländer deutlich für Europa und den Amtsinhaber Rutte und sorgten somit für ein zwischenzeitliches Aufatmen in Europa.
Marktsituation DAX – 20. März 2017
Zum heutigen Wochenauftakt dürften insbesondere der am Wochenende stattgefundene G20-Gipfel und das Treffen zwischen US-Präsident Trump und Angela Merkel im Fokus stehen. Hier stehen vor allem die künftigen Beziehungen zwischen den USA und Deutschland bzw. der europäischen Union im Vordergrund. Die künftigen wirtschaftlichen Beziehungen spielen dabei für Deutschland und damit auch den exportlastigen DAX eine wichtige Rolle, da die USA zu den wichtigsten Handelspartnern Deutschlands gehört.
Das erste Treffen zwischen Angela Merkel und Donald Trump lief dabei wie erwartet kühl und distanziert ab. Hinsichtlich der Sicherheitspolitik konnte man sich zwar annähern aber bei der Wirtschaftspolitik gibt es nach wie vor größere Differenzen. Trump hob nochmals hervor, dass die Handelsverträge für beide Vertragspartner fair sein müssen. Dies sei in der Vergangenheit nicht so gewesen, weshalb Trump die bisherigen Handelsbeziehungen für die USA als nachteilig bewertet. Dies müsse laut Trump in Zukunft geändert werden. Der neue US-Präsident macht damit abermals deutlich, dass es in der Zukunft Veränderungen geben soll und die würden nach derzeitiger Auffassung für Europa und Deutschland nachteilig ausfallen. Fakten blieb Trump aber nach wie vor schuldig. Im Rahmen des Treffens ist damit aber auch nicht gerechnet worden.
Eine ähnliche Tendenz zeichnete sich auch beim G20-Gipfel ab, bei dem unter anderem der US-Finanzminister Steve Mnuchin zu den Teilnehmern zählte. Die Amerikaner weigerten sich zu unterschreiben, was bislang Konsens unter den 20 führenden Nationen war: Dass sie sich an die Freihandelsregeln der Welthandelsorganisation (WTO) halten wollen und jede Form von Protektionismus, etwa die Einführung von Strafzöllen, ablehnen.
Stattdessen wird hier zukünftig wohl auf eine weichere Formulierung umgestiegen. Demnach wollen sich die G20-Staaten dazu verpflichten im Handel fair miteinander umgehen wollen. Die Grenzausgleichssteuer bleibt damit weiterhin ein wichtiges Thema für die künftigen Handelsbeziehungen und die wirtschaftspolitische Entwicklung.
Unterm Strich bietet diese Entwicklung aber keine neuen Tatsachen, sodass hier zum Wochenauftakt auch keine ausführliche Marktreaktion in die eine oder andere Richtung erfolgen sollte. Vielmehr dürfte der deutsche Leitindex seine steigende Tendenz auch zum Wochenauftakt fortsetzen und sich an der übergeordneten oberen Kanallinie entlang hangeln. Diese wurde in den vergangenen Tagen bereits mehrfach getestet und begrenzte auch die bullishe Impulsbewegung in der vergangenen Handelswoche. Dies wird im folgenden Chart nochmals sichtbar:
Neue dynamische Anstiege, bei denen direkt das bisherige Allzeithoch ins Visier genommen wird, bleiben demnach Fehlanzeige. Vielmehr müssen Anleger sich mit kleineren Gewinnen im DAX zufrieden geben und sich in Geduld üben. Wie in den vergangenen Wochen bereits thematisiert, ist diese Entwicklung aufgrund einer fehlenden ausgedehnten Korrektur nicht sonderlich überraschend und dürfte auch in den kommenden Tagen und Wochen vorherrschend bleiben, sofern eine Korrektur keine neuen profitablen mittelfristigen Einstiege ermöglicht.
Unterstützungen und Widerstände:
Unterstützungen |
Widerstände |
12.015 |
12.115 |
11.956 |
12.177 |
11.930 |
12.221 |
11.905 |
12.404 |
11.770 |
12.450 |
Ausblick DAX:
Kurzfristig spielt die 20er-EMA (grün gestrichelt) eine wichtige unterstützende Rolle. Diese bot in den vergangenen Tagen einige Male die Möglichkeit zur Stabilisierung und für eine neue bullishe Bewegung an die übergeordnete Kanallinie. Sofern der DAX unter das Tagestief vom Freitag fällt, dürfte ein erneuter Test der 20er-EMA auf der Agenda stehen.
Sofern auch diese Durchschnittslinie nicht gehalten werden kann, dürfte die Unterstützungsmarke bei 11.900 Punkten als nächstes auf die Agenda rücken, bevor die 50er-EMA (rot gestrichelt) bei 11.775 Punkten im Fokus steht. Verstärkend auf diese Unterstützung wirkt sich das Tagestief vom 28. Februar bei 11.780 Punkten aus. Unter den vorgenannten Unterstützungslevel dürfte dann die übergeordnete Unterstützung bei rund 11.400 Punkten in den Fokus der Anleger rücken.
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Wichtige Wirtschaftsdaten für die kommende Handelswoche:
Montag, 20. März 2017:
Nachdem in der vergangenen Handelswoche einige wichtige und richtungsweisende Termine auf der Agenda standen, wird die aktuelle Handelswoche wieder etwas ruhiger und der Markt hat die Chance, die letzten Entscheidungen entsprechend zu verarbeiten. Am Montag sind zunächst die japanischen Börsen feiertagsbedingt geschlossen. Hier wird der Frühlingsanfang feierlich begangen. Um 11:00 Uhr stehen dann Lohndaten für die Eurozone auf der Agenda. Nachdem die Löhne im dritten Quartal um 1,6 Prozent gestiegen sind, wird für das vierte Quartal 2016 ein ähnlicher Anstieg erwartet. Die Lohnentwicklung spielt neben den Verbraucherpreisen für die geldpolitische Entwicklung eine wichtige Rolle, da ein steigendes Lohnniveau in der Regel zu höheren Verbraucherpreisen durch verstärkten Konsum führt. So zumindest die Theorie.
Dienstag, 21. März 2017:
Am Dienstag steht vor allem der britische Verbraucherpreisindex für Februar im Fokus. Nach einem Anstieg von 1,8 Prozent der Verbraucherpreise im Januar wird für Februar ein Anstieg um 2,1 Prozent prognostiziert.
Mittwoch, 22. März 2017:
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wird um 0:50 Uhr MEZ das Protokoll der geldpolitischen Notenbanksitzung der Bank of Japan veröffentlicht. Dementsprechend sollten Devisenanleger Währungspaare mit Yen-Beteiligung über Nacht im Auge haben oder Positionen entsprechend absichern. Hinzu kommen weitere japanische Wirtschaftsdaten, welche zeitgleich veröffentlicht werden. Europäische Daten stehen auch am Mittwoch nicht auf der Agenda, weshalb es erst um 15:00 Uhr mit Daten aus den USA weitergeht. Hier wird zunächst die Veräußerung von bestehenden US-Eigenheimen bekannt gegeben bevor um 15:30 Uhr die Erdöllagerbestände wieder in den Fokus rücken.
Donnerstag, 23. März 2017:
Am Donnerstag wird um 10:00 Uhr der EZB-Bericht veröffentlicht. Im Vorfeld wird um 08:00 Uhr das Gfk Konsumklima für Deutschland gemeldet. Im Vergleich zum März wird für April keine Abweichung erwartet. Das Gfk Konsumklima dürfte daher weiterhin bei 10,0 Zählern notieren. Um 10:30 Uhr folgen dann die britischen Einzelhandelsumsätze. Nach einem Rückgang von 0,3 Prozent im Januar wird für Februar wieder ein Anstieg von 0,4 Prozent erwartet. Diese Daten sind vor allem für Anleger im Devisenbereich oder für Anleger interessant, die in britische Einzelhandelswerte investiert sind. Um 15:00 Uhr werden dann die Verkäufe neuer US-Eigenheime gemeldet. Nach 555.000 verkauften US-Eigenheimen im Januar rechnen Experten im Februar mit 559.000 verkauften, neu gebauten US-Eigenheimen.
Freitag, 24. März 2017:
Freitag wird kurz nach Börseneröffnung in Frankfurt um 09:30 Uhr der deutsche Herstellungs-Einkaufsmanagerindex veröffentlicht. Dieser findet in der Regel eine hohe Beachtung, da dieser als guter Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung angesehen wird. Nach einem Wert von 56,8 Zählern im Februar wird für März ein leichter Rückgang auf 56,5 Zähler erwartet.
Alle Handelstermine finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.
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