Die Edelmetalle legten auch in der vergangenen Handelswoche weiter zu. Gold nahm dabei das bisherige Jahreshoch ins Visier, verpasste dieses aber knapp. Silber zeigte sich in der vergangenen Handelswoche von einer wesentlich stärkeren Seite und notiert ebenfalls kurz unterhalb der bisherigen Jahreshöchstkurse. Zum Wochenstart wirkte sich insbesondere die Niederlage Donald Trumps bei der geplanten Gesundheitsreform positiv auf die Edelmetallpreise aus. Im weiteren Wochenverlauf verlor diese Entwicklung allerdings etwas an Dynamik und auch der Brexit-Antrag gab Gold und Silber keinen dynamischen Impuls.
Marktsituation Gold – 31. März 2017
Ein fallender US-Dollar im Zuge der Niederlage Trumps bei der Gesundheitsreform brachte zum Wochenstart noch steigende Notierungen bei Gold mit sich. Diese Entwicklung setzte sich im weiteren Wochenverlauf allerdings nicht durch, wodurch der Start in die Handelswoche wieder etwas relativiert wurde. Der Greenback konnte sich von seinen Verlusten wieder etwas erholen, was bei den Edelmetallen zur Wochenmitte etwas auf die Stimmung drückte.
Auch der Brexit-Antrag brachte am Mittwoch keine neuen bullishen Impulse für die Edelmetalle. Die britische Premierministerin Theresa May hatte britischen Medien zufolge bereits am Dienstagabend die EU-Austrittserklärung unterzeichnet und am Mittwoch die Austrittserklärung beim britischen Parlament abgegeben. Der Antrag auf den Austritt aus der EU kam für Anleger allerdings nicht überraschend und war im Vorfeld bereits eingepreist worden. Daher führte der abschließende Antrag auch zu keinen nennenswerten oder überraschenden Marktbewegungen.
In den kommenden Wochen und Monaten dürften sich die Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU über den Austritt aber stützend auf die Edelmetallpreise auswirken, da hiermit ein gewisses Maß an Unsicherheit hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung verbunden ist. Hinzu kommt die näher rückende Präsidentschaftswahl in Frankreich. Diese stellt ebenfalls einen Unsicherheitsfaktor dar, welcher sich positiv auf den Goldkurs auswirken dürfte.
Mit dem derzeitigen Wochenhoch bei 1.261,- USD hat das gelbe Edelmetall ein Vierwochenhoch erreicht und das bisherige Jahreshoch bei 1.264,- USD nur knapp verpasst. Allerdings fiel Gold im weiteren Wochenverlauf wieder zurück und markierte am gestrigen Handelstag bei 1.245,- USD das aktuelle Wochentief. Damit zeigte das gelbe Edelmetall die erwartete bearishe Reaktion an dem übergeordneten Widerstandsbereich. Dieses ergibt sich aus dem bisherigen Jahreshoch, der übergeordneten Abwärtstrendlinie (schwarz) sowie den beiden Bewegungstiefs aus Juni und Oktober 2016.
Sollte es Gold allerdings gelingen diesen Widerstandsbereich bullish auszuhebeln, wäre aus technischer Sicht weiteres Kurspotenzial bis 1.300,- USD gegeben. Die nächste technische Unterstützung stellt die 200er-EMA (gelbe Linie) dar. Diese notiert derzeit bei 1.231,- USD und damit nur knapp über der 100er-EMA und der 50er-EMA. Weiterhin ist das letzte Korrekturtief vom 10. März bei 1.196,- USD zu beachten. Sofern Gold unter das letzte Tief zurückfallen sollte, wäre der derzeitige Aufwärtstrend nicht mehr intakt und weitere Rücksetzer aus technischer Sicht möglich.
Unterstützungen und Widerstände Gold:
Unterstützungen |
Widerstände |
1.242,- USD |
1.252,- USD |
1.231,- USD |
1.255,- USD |
1.227,- USD |
1.261,- USD |
1.200,- USD |
1.264,- USD |
1.196,- USD |
1.305,- USD |
Ausblick Gold
Temporär sind für das Szenario des bullishen Ausbruchs die kurzfristige Aufwärtstrendlinie (grün) sowie der Unterstützungsbereich bei 1.242,- USD zu beachten. Solange es dem gelben Edelmetall gelingt dieses Kursniveau zu verteidigen, bleibt ein zeitnaher bullisher Ausbruch über die langfristige Aufwärtstrendlinie (schwarz) wahrscheinlich. Sollte Gold allerdings unter die Unterstützung zurückfallen, dürfte zunächst ein Test der 200er-EMA bei 1.231,- USD auf der Agenda stehen.
Marktsituation Silber – 31. März 2017
Nachdem Silber die 200er-EMA, die 100er-EMA und die 50er-EMA (Clusterzone) wieder überwinden konnte, setzte Silber die laufende bullishe Impulsbewegung auch in der vergangenen Handelswoche fort und nahm dabei das derzeitige Jahreshoch bei 18,50 USD ins Visier. Am gestrigen Handelstag formte Silber allerdings eine Doji-Tageskerze aus. Sofern Silber zum Wochenende ebenfalls eine bearishe Reaktion am bisherigen Jahreshoch zeigen sollte, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Pullbackbewegung an die exponentiellen Durchschnittslinien, welche derzeit bei rund 17,50 USD notieren.
Bei einem bullishen Ausbruch und neuen Jahreshochs dürfte Silber die Aufwärtsbewegung hingegen weiter fortsetzen und dabei die nächsten Widerstände bei 19,00 USD und 19,65 USD auf die Agenda nehmen. Eintrüben würde sich das technische Bild erst, wenn Silber unter das letzte Korrekturtief und den Unterstützungsbereich zwischen 16,87 USD und 16,68 USD zurückfallen sollte.
Unterstützungen und Widerstände Silber:
Unterstützungen |
Widerstände |
18,07 USD |
18,32 USD |
17,86 USD |
18,50 USD |
17,50 USD |
19,00 USD |
17,00 USD |
19,20 USD |
16,87 USD |
19,65 USD |
Gold/ Silber Ratio:
Das Gold/Silber Ratio liegt anhand der derzeitigen Kursniveaus bei 68,60 und gab in der vergangenen Handelswoche deutlich nach (70,80 zuvor). Anhand des Gold/Silber Ratios liegt aber weiterhin eine Überbewertung zu Gunsten von Gold vor, da das Gold/Silber Ratio weiterhin über dem historischen Durchschnittswert notiert. Im Durchschnitt lag die Ratio in den vergangenen 60 Jahren bei 57,6 mit einer Standardabweichung von 17,3. Am 01. März des letzten Jahres notierte die Ratio noch bei 83 Punkten und damit 3 Punkte über dem historischen Wendepunkt von 80. Aufgrund des Gold/Silber Ratios besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass die relative Stärke von Silber aus den vergangenen Wochen beibehalten wird. Seit Jahresbeginn ist die Überbewertung zu Gunsten von Gold bereits stark abgebaut worden. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit für eine Fortsetzung des derzeit vorherrschenden Trends höher einzustufen als eine zeitnahe Trendwende und eine erhöhte Nachfrage bei Gold. Die kommenden politischen Entscheidungen in Europa haben allerdings durchaus das Potenzial das Blatt zu Gunsten von Gold zu wenden, da Gold als sicherer Hafen in der Regel noch stärker gefragt ist als Silber. Dies sollte in den kommenden Wochen und Monaten berücksichtigt werden.
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