Das Währungspaar EUR/USD verzeichnete am gestrigen Handelstag den Ausbruch über die 200er-EMA und gab somit einen nachhaltigen bullishen Impuls. Die dynamische Bewegung war insbesondere auf die Schwäche des US-Dollar am gestrigen Handelstag zurückzuführen. Nachdem Donald Trump bei der Reform von Obamacare eine herbe Niederlage einstecken musste, kam der Greenback auf breiter Front unter Druck, erholte sich zum Handelsende wieder leicht. Der Euro stieg mit 1,0906 Dollar zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit dem 11. November.
Übergeordnete Marktsituation EUR/USD 28. März 2017:
Die Niederlage Trumps bei der Gesundheitsreform nahmen Anleger zum Anlass um Risiken zu reduzieren und Gewinne zu sichern. Dies wirkte sich neben den Aktienindizes auch negativ auf den Greenback aus. Dieser hatte seit dem Wahlsieg Trumps deutlich zulegen können. Dabei wirkte sich auch das schwindende Vertrauen in die geplanten Reformen des neues US-Präsidenten aus. Anleger hatten nach der Ankündigung von Steuer- und Wirtschaftsreformen kräftig Positionen beim US-Dollar und US-Aktien aufgebaut. Nachdem Trump nun mit der Gesundheitsreform vorerst gescheitert ist, stellt sich die Frage ob die geplanten Steuer- und Wirtschaftsreformen ebenfalls im Sande verlaufen und die hohen Erwartungen durch Trump nicht erfüllt werden können. Diese Skepsis hatte bereits in der vergangenen Woche für nachlassende Euphorie beim Greenback und US-Aktien gesorgt.
Die europäische Gemeinschaftswährung überwand durch die wachsenden Zweifel am gestrigen Handelstag die 200er-EMA (blau gestrichelt) 1,0815 USD und steig mit 1,0905 auf den höchsten Stand seit November des vergangenen Jahres. Dabei nahm der Euro auch die übergeordnete Abwärtstrendlinie (schwarz) ins Visier und überwand zwischenzeitlich den übergeordneten Widerstandsbereich bei 1,0870 USD. Damit hat der Euro ein Niveau erreicht, auf dem eine bearishe Reaktion durchaus möglich erscheint. Die Widerstände bei 1,0910 USD und 1,0950 USD sind in Verbindung mit der übergeordneten Abwärtstrendlinie zu beachten. Erst wenn es dem Euro gelingt diesen Bereich nachhaltig bullish zu triggern, dürften sich langfristig nachhaltige Kursanstiege anschließen. Bis dato müssen Anleger temporäre Rücksetzer einkalkulieren. Daran ändert zunächst auch der etablierte mittelfristige Aufwärtstrend nichts, da dieser den übergeordneten technischen Widerständen unterzuordnen ist.
Unterstützungen und Widerstände:
Unterstützungen |
Widerstände |
1,0815 |
1,0905 |
1,0760 |
1,0910 |
1,0717 |
1,0950 |
1,0672 |
1,1042 |
1,0625 |
1,1125 |
Ausblick für den EUR/USD:
Wie im Tageschart bereits angesprochen hat das Währungspaar EUR/USD seit Monatsbeginn einen mittelfristigen Aufwärtstrend etabliert. Dieser zeichnete sich durch eine saubere Abfolge von ansteigenden Hoch- und Tiefpunkten aus (rote Aufwärtstrendlinie). Mit der gestrigen bullishen Impulsbewegung über die 200er-EMA wurde dieser Aufwärtstrend bestätigt. Übergeordnet sind allerdings die im Tageschart angesprochenen Widerstände zu beachten. Die im gestrigen Tagesverlauf einsetzende Konsolidierung bestätigte die übergeordneten Widerstände zudem.
Aus diesem Grund sollten Anleger einen Rücklauf an die 200er-EMA einkalkulieren. Hier befindet sich zugleich das Bewegungshoch vom 21. und 22. März.
Erst wenn der EUR/USD das letzte Tief vom 24. März bei rund 1,0760 USD bearish durchbrechen sollte, wäre der aktuelle Aufwärtstrend auf neutral gestellt und eine Trendwende am übergeordneten Widerstand würde sich abzeichnen. Solange der Euro aber über diesem Kursniveau notiert ist eine Trendfortsetzung ebenso möglich. Anleger sollten daher insbesondere die Entwicklung in den kommenden Stunden im Auge behalten, bevor neue mittelfristige Positionen eröffnet werden.
Marktsituation USD/JPY 28. März 2017
Auch am Währungspaar USD/JPY wird die Schwäche des US-Dollars in den vergangenen Handelstagen deutlich. Durch die anhaltende Kursschwäche wurde am gestrigen Handelstag auch der Unterstützungsbereich bei 111,40 Yen nachhaltig durchbrochen. Neben dem 38,2er-Retracement der übergeordneten Aufwärtsbewegung notierte in diesem Bereich auch die 200er-EMA als weitere technische Unterstützung. Damit dürfte mittelfristig eine bearishe Bewegung an das 50er-Retracement und an das 61,8er-Retracement in den Fokus rücken. Hier besteht dann die Chance auf eine technische Gegenbewegung bzw. eine Stabilisierung.
Für den japanischen Yen spricht zudem die Tatsache, dass dieser als sog. sicherer Hafen bei steigender Skepsis und wachsenden Zweifeln gesucht wird. Dies spricht ebenfalls für eine anhaltende Kursschwäche beim Währungspaar USD/JPY.
Auch in den untergeordneten Trendstufen sind weitere Abwärtsbewegungen einzukalkulieren. Der USD/JPY befindet sich hier seit dem 13. März in einem intakten Abwärtstrend. Dieser wird anhand des eingezeichneten Abwärtstrendkanals deutlich.
Durch die Erholungstendenzen im gestrigen späten Handel sollten Anleger zum Handelsauftakt die Reaktion des Währungspaares an der oberen Kanallinie im Auge behalten. Sofern sich hier eine bearishe Reaktion abzeichnet können hier weitere Shortpositionen gesucht werden. Eine weitere Opportunität stellt der bearishe Bruch des letzten Bewegungstiefs bei 110,10 Yen dar. Sofern diese technische Unterstützung nicht gehalten werden kann, dürfte die untere Trendkanallinie wieder auf die Agenda kommen.
Unterstützungen und Widerstände:
Unterstützungen |
Widerstände |
110,08 Yen |
111,40 Yen |
109,33 Yen |
112,37 Yen |
107,85 Yen |
113,15 Yen |
107,22 Yen |
115 Yen |
105,51 Yen |
115,61 Yen |
Marktsituation GBP/USD 28. März 2017
Das britische Pfund konnte gegenüber dem US-Dollar ebenfalls weiter deutlich zulegen und sich damit weiter vom übergeordneten Unterstützungsbereich bei rund 1,2077 USD distanzieren. Dabei rückt auch der Widerstandsbereich der seit Oktober 2016 bestehenden Seitwärtsrange wieder in den Fokus der Anleger. Dieser Widerstandsbereich befindet sich zwischen 1,27 USD und 1,2774 USD. Die 200er-EMA (blau gestrichelt) nähert sich diesem Bereich ebenfalls an und fungiert als weiterer übergeordneter technischer Widerstand. Diese notiert aktuell bei 1,2819 USD.
An dem o.a. Widerstandsbereich ist wie auch beim EUR/USD eine bearishe Reaktion nicht auszuschließen. Mittel- und langfristige Longpositionen sollten daher auf dem aktuellen Kursniveau tendenziell vermieden werden. Vielmehr bieten sich Longpositionen bei einem bullishen Ausbruch über die 200er-EMA an. In diesem Fall wäre weiteres Potenzial für Kursanstiege vorhanden.
Wichtige Wirtschaftsdaten für den kommenden Handelstag:
· 00:30 Uhr USD FOMC-Mitglied Kaplan spricht
· 08:45 Uhr EUR Konsumausgaben Frankreich (Monat) (Feb) 0,1% 0,6%
· 09:00 Uhr EUR EZBs Coeuré hält eine Rede
· 13:45 Uhr EUR EZBs Coeuré hält eine Rede
· 14:30 Uhr USD Warenhandelsbilanz (Feb) -66,60B -68,84B
· 15:00 Uhr USD S&P/CS HPI Komposit-20 (Jahr) (Jan) 5,6% 5,6%
· 16:00 Uhr USD CB Verbrauchervertrauen (Mrz) 114,0 114,8
· 18:45 Uhr USD FOMC-Mitglied George spricht
· 18:50 Uhr USD Fed-Vorsitzende Janet Yellen spricht
· 19:00 Uhr USD FOMC-Mitglied Kaplan spricht
· 19:00 Uhr USD FOMC-Mitglied Kaplan spricht
· 22:30 Uhr USD FOMC-Mitglied Powell spricht
Alle Handelstermine finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.
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