Der S&P 500 legte in der vergangenen Handelswoche eine erste Verschnaufpause nach der fulminanten Trump-Rally hin. Aufgrund des deutlichen Anstieges nach der US-Wahl ohne nennenswerte Korrektur ist ein kurzes Durchatmen aus technischer Sicht nicht bedenklich, da von einer technischen Konsolidierung weiterhin nicht die Rede sein kann. Ob diese Konsolidierung in der kommenden Woche ansteht, ist aufgrund des letzten Wochenverlaufs nicht auszuschließen. Allerdings sprechen fundamentale und statistische Gesichtspunkte eher für eine Fortsetzung der Impulsbewegung über die Weihnachtsfeiertage hinaus.
Marktsituation S&P 500 – 19. Dezember 2016
Auch beim S&P 500 empfiehlt sich ein Blick auf den übergeordneten Wochenchart, um die technische Situation und die bekannte Großwetterlage richtig einzuordnen. Dabei ist etwas Sachlichkeit und Unaufgeregtheit in der Regel hilfreich. Sensationen und emotionale Ausritte bekommt man in den Mainstreammedien genug und in dieses Horn soll an dieser Stelle nicht gestoßen werden.
Nachdem sich der S&P mit seinen Allzeithochs lange schwergetan hatte und im Anschluss keine richtige Dynamik auf der Longseite aufkommen wollte, hat sich dieser aufgestaute Druck nach der US-Wahl endlich bullish entladen.
Dabei verzeichnete der S&P 500 in der vergangenen Handelswoche sein neues Allzeithoch bei 2.277 Punkten. Im Vergleich zu den Wochen nach der US-Wahl verlor der S&P 500 in der vergangenen Woche allerdings etwas Dynamik und ging mit knapp 2.260 Punkten ins Wochenende. Diese Entwicklung wird im Wochenchart durch einen Doji als letzte Wochenkerze gekennzeichnet.
Der Doji kann als Candle ein Signal für einen Wendepunkt sein, da dieser eine Ausgeglichenheit zwischen Käufer- und Verkäuferseite symbolisiert. Bestätigt wäre diese Candle-Stick-Formation aber erst, wenn der S&P in der kommenden Handelswoche einen Verlust verzeichnet und idealerweise einen Wochenschlusskurs unter dem vergangenen Wochentief (Lunte) bei 2.247 Punkten erreicht.
Sollte es in der laufenden Woche tatsächlich zu einer Korrektur kommen, würden auf der Unterseite Unterstützungsmarken bei 2.214 Punkten und 2.193 Punkten bereit stehen. Insbesondere die übergeordnete Unterstützung bei 2.193 Punkten stellt als ehemaliges Allzeithoch in Verbindung mit der 50er-EMA (rot gestrichelt) einen wichtigen Bereich dar. Auch das Korrekturtief vom 5. Dezember liegt nur wenige Punkte unter diesem Bereich (2.180 Punkte) und bildet das letzte Korrekturtief der aktuellen Aufwärtsbewegung.
Um die Aufwärtsbewegung aus markttechnischer Sicht nicht zu gefährden, dürfte der S&P 500 daher nicht unter diesen Bereich zurückfallen.
Allerdings muss der Doji nicht zwingend einen Wendepunkt signalisieren. Auch hier ist ein Fehlsignal nicht auszuschließen, was eine Fortsetzung der Impulsbewegung bedeuten würde. In den letzten Handelstagen des Jahres ist es nicht unüblich, dass die eingeschlagene Handelsrichtung bei abnehmender Volatilität beibehalten wird. Oberhalb des Allzeithochs (Docht des Doji) bei 2.277 Punkten wäre dieses Szenario als wahrscheinlich einzustufen.
Unterstützungen und Widerstände:
Unterstützungen |
Widerstände |
2.254 |
2.261 |
2.251 |
2.266 |
2.247 |
2.272 |
2.235 |
2.277 |
2.213 |
2.280 |
Ausblick für den S&P 500:
Im Stundenchart lässt sich der Kursverlauf der letzten Handelswoche nochmal detailliert betrachten. Auf der Unterseite ergibt sich bei 2.251 Punkten eine erste wichtige Unterstützung. Ein Bruch dieser Unterstützungslinie würde gleichzeitig einen bearishen Bruch der temporären Aufwärtstrendlinie bedeuten.
An dieser Aufwärtstrendlinie konnte sich der S&P 500 bereits kurz vor dem Wochenende stabilisieren und wieder leicht anziehende Notierungen verzeichnen. Sollte sich diese Tendenz auch zu Wochenbeginn fortsetzen, würde im Anschluss die kurzfristige Abwärtstrendlinie in den Fokus rücken.
Sofern diese Abwärtstrendlinie bullish getriggert wird, stehen im Anschluss kurzfristige Korrekturhochs als untergeordnete Widerstände auf der Agenda. Sofern dem S&P 500 das bullishe Momentum auch in der kommenden Handelswoche erhalten bleibt, dürften diese Widerstände allerdings keine allzu große Hürde für das Bullenlager darstellen.
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