Eine Einigung zwischen den einzelnen Opec-Staaten ist wieder wahrscheinlicher geworden. Nach zwei missglückten Anläufen in 2016 scheint nun eine Einigung auf entsprechende Förderkürzungen wieder realistisch zu sein. Dabei soll nach der Sitzung am 30. November eine Einigung vermeldet werden. Äußerungen aus dem Iran und Nigerias stimmten zumindest positiv und verhalfen WTI zu deutlichen Kurssteigerungen am Montag. Dennoch bleibt der Widerstandsbereich um die 50,- US-Dollar Marke das Maß aller Dinge.

Übergeordnete Marktsituation WTI – 24. November 2016

Bereits in der letzten Handelswoche hatte sich abgezeichnet das WTI die übergeordnete Unterstützung bei 43,15 USD verteidigen kann. Dafür sprach unter anderem der temporäre Bruch der kurzfristigen Abwärtstrendlinie (schwarz gestrichelt). Dieser Ausbruch konnte allerdings nicht durch Wochenschlusskurse oberhalb des Widerstandes bestätigt werden. Im Rahmen einer bullishen Handelseröffnung am Montag wurde die nachhaltige Bestätigung allerdings nachgeholt.

Einen entscheidenden Beitrag hierzu leisteten insbesondere Meldungen aus Opec-Kreisen, wonach eine Einigung auf reduzierte Förderquoten noch im November wieder realistisch erscheint. Nachdem hier im September bei der Sitzung in Algier bereits eine Einigung vermeldet worden ist, fehlte es bislang an einer Konkretisierung der Förderkürzungen. Nach zwei weiteren Sitzungen ohne entsprechenden Konsens musste zwischenzeitlich davon ausgegangen werden, dass es hier unter Umständen doch zu keiner Einigung kommt.

Zu Wochenbeginn äußerte sich neben dem irakischen Ölministerium auch die Opec-Vertretung positiv über einen bevorstehenden Abschluss. So teilte das irakische Ölministerium mit, dass die Meinungsverschiedenheiten unter den Opec-Staaten abnehmen während Nigeria mitteilte, dass alle Länder bei einer Einigung mit an Board seien. WTI konnte in der Folge bis auf 49,20 USD am Dienstag ansteigen, bevor von der API gemeldete Daten wieder für schwächere Notierungen sorgten.

Obwohl ein Rückgang der Rohöllagerbestände um 1,3 Millionen Barrel gemeldet worden war, konnte WTI dies nicht für positive Impulse nutzen. Dies ist auch auf die weiter ansteigenden Benzin-Lagerbestände zurückzuführen. Hier wurde ein Anstieg der Lagerbestände um 2,68 Millionen Barrel bekannt gegeben.

Die vom amerikanischen Energieministerium (EIA) veröffentlichten Lagerbestände am gestrigen Handelstag fielen ebenfalls positiv aus. Experten hatten im Vorfeld mit einem Anstieg der Lagerbestände um 1,0 Millionen Barrel gerechnet. Tatsächlich konnte hingegen ein Rückgang um 1,3 Millionen Barrel gemeldet werden.

WTI reagierte in erster Reaktion bullish auf die gemeldeten Daten und konnte bis auf 48,46 USD ansteigen.

Auf Tagesbasis rücken nun die übergeordneten Widerstände bei 49,38 USD, 52,00 USD und 52,25 USD für Rohstoffhändler wieder auf die Agenda. Erst hier wird sich zeigen, ob WTI auch nachhaltig von einer Einigung der Opec profitieren und eine bullishe Aufwärtsbewegung etabliert werden kann. Andernfalls könnte WTI auch nochmals am Widerstandsbereich einen bearishen Abpraller vollziehen und eine weitere Korrekturbewegung einleiten. In jedem Fall sollten Anleger die Kursreaktionen in diesem Bereich genau im Auge behalten. Ein erneuter Test allein bedeutet aber noch lange keinen Ausbruch und ein erneutes Kaufsignal. Die 10.800 Punkte Marke beim DAX stellt gegenwärtig ein Musterbeispiel hierfür dar.

Opec-Finale am 30. November?

Auch wenn sich einige Opec-Mitglieder im Vorfeld positiv geäußert haben, ist eine Einigung am 30. November noch nicht garantiert. Die Aufwärtsbewegung zu Beginn der Handelswoche fußt in erster Linie auf der gestiegenen Erwartungshaltung und kann bei positiven Nachrichten genauso schnell wieder abgebaut werden. So wurden am gestrigen Morgen wieder Stimmen laut, wonach der Irak und der Iran keinen Beitrag zu den Förderkürzungen leisten wollen. Auch Russland ließ verlauten, dass man bislang keine Einladung zu der am 30. November stattfindenden Sitzung erhalten habe.

Dennoch bleibt festzuhalten, dass die Opec in den USA unter Trump einen stärkeren Gegner erhalten hat. Ein gemeinsames Handeln ist und bleibt trotz der vielen Hürden ein nicht unwahrscheinliches Szenario.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

47,62 USD

49,38 USD

47,33 USD

50,30 USD

46,50 USD

51,10 USD

45,25 USD

51,55 USD

42,86 USD

52,00 USD

Ausblick für WTI:

Im Stundenchart hat sich eine intakte Aufwärtsbewegung etabliert. Dabei wurde auch die wichtigsten Durchschnittslinien egalisiert. Kurzfristig hat sich dabei eine Dreiecksformation ausgebildet. Das Korrekturhoch geht dabei mit dem übergeordneten Widerstand bei 49,38 USD einher und ist damit von entscheidender Bedeutung. Erst wenn diese Korrekturformation bullish ausgehebelt und das Korrekturhoch überwunden werden kann, dürfte sich die letzte Woche begonnene Zwischenrally bei WTI fortsetzen.

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Auf der Unterseite fungieren die temporäre Aufwärtstrendlinie, die 200er-EMA und das Verlaufstief bei 45,25 USD als weitere Unterstützungen. Darunter dürfte das Tief vom 14. November bei 42,85 USD erneut ins Visier genommen werden.

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