Der DAX ging am Montagmorgen der vergangenen Woche bei 10.387 Punkten in den vorbörslichen Handel. Er startete damit 362 Punkte unter dem Niveau von einer Woche zuvor und 88 Punkte unter dem Vorwochenschluss. Am Montag konnte er sich zwar erholen und das Gap schließen, kam aber nicht weiter als bis auf 10.543 Punkte. Von hier aus ging es am Dienstag wieder unter die 10.500-Punkte-Marke, am Mittwoch sogar unter die 10.400 Punkte. Am Donnerstag folgte noch ein Versuch, die 10.500-Punkte-Marke zu erreichen, allerdings schafften es die Bullen nicht, den Index über diesen Level zu schieben. Der Freitag begann mit einem Abwärts-Gap. Der DAX ging zwar noch über der 10.400-Punkte-Marke in den vorbörslichen Handel, konnte sich aber nur kurz über diesem Niveau halten. Gegen Mittag sackte der DAX im Rahmen des Verfalls unter 10.300 Punkte. Erst bei 10.270 Punkten, an der Oberkante des AWK, wurde ein Boden gebildet. Es gelang bis zum Handelsende aber nicht mehr, die 10.300 Punkte zurückzuerobern.

Die Handelswoche ist mit einem erneuten Minus zu Ende gegangen. Zwar war das Minus kleiner als in der KW 36/2016, lag jedoch immer noch bei 180 Punkten. Damit hat der DAX von den vergangenen fünf Handelswochen nur eine mit Gewinn abgeschlossen. Das Wochenhoch lag deutlich unter dem der Vorwoche. Der DAX ist per Wochenschluss wieder auf das Niveau der KW 32/2016 zurückgefallen. Das Wochentief lag 230 Punkte unter dem der Vorwoche. Traditionell gilt der September ja als eher schwacher Monat, was sich auch in diesem Jahr zu bestätigen scheint. Die Wochen-Range lag knapp unter der Vorwoche sowie unter dem Jahresdurchschnitt und unter der Range der letzten zehn Handelswochen.

Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite vermutet, dass der DAX bei einem Überschreiten der 10.500 Punkte zunächst die 10.525/28 und dann die 10.543/46 Punkte anlaufen könnte. An dieser Marke hatten wir mit Rücksetzern gerechnet. Diese Bewegung hat sich am Montagabend eingestellt, das Anlaufziel wurde punktgenau erreicht. Damit hat das Setup auf der Oberseite sehr gut gepasst. Die Rücksetzer gingen mit einem Unterschreiten der 10.300 Punkte exakt bis an unser Anlaufziel bei 10.250/46 Punkten. Die Marke wurde um einen Punkt unterschritten. Damit hat das Setup auch auf der Unterseite sehr gut gegriffen.

KW

37 / 2016

36 / 2016

35 / 2016

34 / 2016

33 / 2016

Wochenhoch

10.543

10.780

10.728

10.658

10.804

Wochentief

10.245

10.475

10.439

10.389

10.489

Wochenschluss

10.295

10.475

10.712

10.566

10.566

Wochenergebnis

-180

-237

186

– 40

-136

Wochen-Range

298

305

289

269

315

Wie könnte es weitergehen?

  • DAX-Widerstände: 10.5309/19/50/64/71/95…..10.413/43/49…10.515/28
  • DAX-Unterstützungen: 10.290/75/62/52/20…10.179/34/21……10.083/59

Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden.

Einschätzung für die neue DAX-Handelswoche

Auch die neue Handelswoche wird wieder durch die Geldpolitik bestimmt. Am Mittwochabend wird sich die Fed zur US-Zinspolitik äußern. Es wird allgemein nicht davon ausgegangen, dass es zu einer Zinserhöhung kommt. Die letzten wirtschaftlichen Daten hatten eher einen ernüchternden Charakter und ließen den Schluss zu, dass die US-Wirtschaft noch nicht so robust ist wie erwartet. Diese Rahmendaten sprechen aktuell eher für einen Zinsschnitt erst im Dezember. Zumal in Kürze die US-Präsidentenwahlen anstehen. Auch dies spricht eher gegen eine sofortige Zinserhöhung. Sollten die US-Zinsen nicht erhöht werden, dürfte dies kurzfristig den Aktienmärkten und dem Euro guttun. Bei einer Zinserhöhung dürften sich die Anleger zunächst tendenziell aus Aktieninvestments zurückziehen. Daher erwarten wir bis Mittwoch einen seitwärts gerichteten Markt.

Das Chartbild hat sich in den letzten sechs Handelstagen weiter eingetrübt. Der DAX hat sich in der letzten Handelswoche der Oberkante seines AWK angenähert und diesen am Freitag auch erreicht. Hier gab es eine kurzfristige Stabilisierung und leichte Erholung. Ob diese auch in der kommenden Handelswoche Bestand hat, bleibt abzuwarten. Sollte der DAX wieder in seinen AWK zurückfallen und dies auf Tagesschluss-Basis bestätigen, wäre dies klar bearish zu interpretieren. Dann wären übergeordnet Abgaben zunächst bis 8.800 Punkte zu erwarten. Wir haben die Kursmuster der vergangenen Handelswochen nicht als Luftholen, sondern als Topbildungsprozess interpretiert. Je länger der DAX nicht über die 11.000 Punkte kommt, desto wahrscheinlicher wird diese Interpretation des Chartbilds.

Die Bullen könnten zunächst versuchen, den DAX wieder über die 10.300/07 Punkte zu schieben. Dies wäre die Grundvoraussetzung für weitere Erholungsbewegungen. Schaffen sie dies, so könnten sie dann versuchen, die 10.333/36 und die 10.345/50 Punkte zu erreichen. An beiden Marken können sich Rücksetzer einstellen. Gelingt es dem DAX, sich über die 10.350 Punkte zu schieben, so könnte er anschließend die 10.376/80 und die 10.398/405 Punkte erreichen. Darüber könnte es dann an die 10.425/29 und die 10.445/48 Punkte gehen. Dieser Bereich könnte bis Mittwochabend angelaufen werden. Wenn die US-Zinsen nicht erhöht werden, wären weitere Gewinne bis 10.478/82, 10.505/08 oder 10.528/32 Punkte denkbar. Bei ausgeprägter Dynamik könnten auch die 10.545/50, die 10.580/85 und die 10.606/10 Punkte erreicht werden.

Wenn es die Bullen nicht schaffen, den DAX wieder über die 10.300-Punkte-Marke zu schieben und dort zu halten, könnten sich erneut Abgaben einstellen, die zunächst bis 10.260/50 Punkte gehen. Hier bestehen recht gute Chancen auf Stabilisierung und Erholung. Sollten die 10.250 Punkte nicht halten, wäre mit weiteren Abgaben bis 10.222/18 und dann 10.205/198 Punkte zu rechnen. Werden diese unterschritten, so könnte sich die Abwärtsbewegung weiter fortsetzen. Anlaufmarken wären dann die 10.182/78, die 10.154/48 und die 10.123/18 Punkte. Insbesondere bei einer Anhebung der US-Zinsen wäre mit dynamischen Abgaben zu rechnen, die durchaus bis 10.060/40 Punkte laufen könnten. Von einem Unterschreiten der 10.000 Punkte gehen wir in den kommenden fünf Handelstagen nicht aus.

Übergeordnete erwartete Tendenz in der KW 38/2016: seitwärts/ abwärts

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Quellen: Eigenanalyse; genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4


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Jens Chranowski

Ihr Jens Chrzanowski
Geschäftsführer Admiral Markets Kundenservice Deutschland


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