Wochenausblick, 04. Oktober 2016
In der neuen Börsenwoche findet das IWF-Treffen in Washington statt und parallel werden eine Reihe von Einkaufsmanagerindizes für die wichtigsten Länder veröffentlicht. Die US-Arbeitsmarktdaten für den September am Freitag sind das Highlight der Woche. Im Zuge der möglichen OPEC-Produktionsdeckelung betrachten wir die Aktie des Mineralölunternehmens Total in unserer Rubrik Aktie der Woche.
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Unser Ausblick auf die Fundamentaldaten
DAX, Dow und Co. wieder fester – Sorge um die Deutsche Bank lässt den deutschen Leitindex Achterbahn fahren
Der deutsche Leitindex DAX fuhr schon am Donnerstag Achterbahn. Sein Abwärts-Gap vom letzten Montag von 10.610,95 auf 10.560,83 Punkte wurde am Donnerstag nur kurz geschlossen, und das Hoch von 10.575,34 Punkten wurde sofort wieder abverkauft. Die schlechten Nachrichten rund um die Deutsche Bank ließen die Kurse nachbörslich um bis zu 300 Punkte fallen. Allerdings lag das Handelsvolumen via Xetra/Frankfurt am Donnerstag nur bei 2,764 Mrd. Euro. Am Freitag sah man dann ein komplett anderes Bild: Die Aktie der Deutschen Bank lag zweistellig im Plus, nachdem sie intraday noch unter 10 Euro gehandelt worden war. Die zunächst mit 14 Mrd. US-Dollar angesetzte Strafe für die Deutsche Bank seitens des US-Justizministeriums soll jetzt mit 5,4 Mrd. US-Dollar deutlich milder ausfallen. Die Summe der Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten liegt bei rund 5,5 Mrd. Euro. Die Anleger atmeten erst einmal auf.
Bei einem höheren Tagesvolumen von rund 4,75 Mrd. Euro ging der DAX am Freitag dann deutlich fester in das verlängerte Wochenende und schloss per Xetra mit einem Tagesplus von 1,01 Prozent bei 10.511,02 Indexpunkten. Der XDAX notierte um 22:15 Uhr bei 10.538,40 Punkten, der FDAX schloss an der EUREX mit 10.527,00 Punkten. An der Wall Street beendete der Dow Jones den Handelstag mit 18.308,15 Punkten, die Rekordmarke liegt hier bei 18.668,44 Punkten. Der NASDAQ 100 notierte zum Handelsschluss bei 4.875,697 Punkten, die Rekordmarke liegt jetzt bei 4.895,50 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 schloss mit 2.168,27 Zählern, der Rekord beträgt 2.193,81 Punkte. Der Euro notierte nach US-Börsenschluss bei 1,1235 US-Dollar. Eine Feinunze Gold war am Spotmarkt für 1.315,87 US-Dollar zu haben und Rohöl der Nordseesorte Brent kostete zum US-Handelsschluss im November-Kontrakt 50,19 US-Dollar das Fass. Der Euro-Bund-Future notierte am Freitag an der EUREX mit einem Schlusskurs von 165,76 Zählern. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen liegt aktuell bei -0,12 Prozent. Bundeswertpapiere bis zu einer vierzehnjährigen Laufzeit rentieren mit einem Negativzins. Der Spread zwischen zehnjährigen deutschen Bunds und zehnjährigen US-Staatsanleihen (1,59 Prozent Rendite) liegt damit bei 171 Basispunkten. In der neuen Handelswoche begibt die Finanzagentur des Bundes am 05.10.2016 Kapitalmarktinstrumente (Bund) mit einer zehnjährigen Laufzeit und einem Emissionsvolumen von 4,0 Mrd. Euro (Aufstockung).
Deutsche Bank wird zum gefährlichen Dominostein
„Die Deutsche Bank ist auch in den USA systemrelevant und kann zu einem gefährlichen Dominostein werden“, so Dirk Friczewsky, Finanzanalyst für LYNX Broker. „So brandgefährlich die Situation um das Frankfurter Geldhaus auch ist, muss man dies auch immer beachten, denn gerade den USA kann nicht an einer neuen Finanzkrise gelegen sein. Wenn die Deutsche Bank kippt, haben wir mehr als nur ein Problem“, ist sich Friczewsky sicher.
Volkswirtschaftliche Daten und Unternehmensnachrichten
In der Nacht zum Montag beginnt um 01:50 Uhr mit einer Reihe von Veröffentlichungen die neue Börsenwoche. Publiziert werden zeitgleich der japanische Tankan-Bericht für das dritte Quartal des verarbeitenden Gewerbes, des Dienstleistungssektors und der Gesamtwirtschaft, die japanische Geldbasis für den Monat September und der australische AIG Performance Index für das verarbeitende Gewerbe im September. Um 02:30 Uhr folgt der japanische Nikkei-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im September und um 03:00 Uhr die australischen Inflationsdaten von TD Securities für den September. Die australischen Rohstoffpreise für den September und den Schweizer Einzelhandelsumsatz für den August gilt es um 08:30 Uhr zu beurteilen. Dann folgt eine Reihe von Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe im September: Den Anfang macht Spanien um 09:15 Uhr, weiter geht es mit der Schweiz um 09:30 Uhr, mit Italien um 09:45 Uhr, mit Frankreich um 09:50 Uhr, Deutschland um 09:55 Uhr, der Eurozone um 10:00 Uhr, Großbritannien um 10:30 Uhr, Kanada um 15:30 Uhr und den USA um 15:45 Uhr (Markit) und 16:00 Uhr (ISM). Um 10:30 Uhr steht der sentix-Konjunkturindex für den Oktober zur Bewertung an. Um 15:45 Uhr veröffentlicht die EZB wie üblich ihre wöchentlichen Ankaufvolumina an Staats- und Unternehmensanleihen, Pfandbriefen und ABS. Die US-Bauausgaben werden um 16:00 Uhr für den Monat August publiziert und um 16:30 Uhr wird die Umfrage der Bank of Canada (BoC) zu den Geschäftsaussichten veröffentlicht. Die Kfz-Gesamtverkäufe für die USA im August werden um 21:00 Uhr veröffentlicht. Nur wenige Unternehmen berichten von ihren aktuellen Quartals- und Jahresergebnissen, darunter Container Store Group (US) und Highfield Resources (AUS). In Deutschland bleiben die Börsen wegen des Tags der Deutschen Einheit geschlossen. Auch in China bleiben die Börsen feiertagsbedingt geschlossen, jedoch bis inklusive Donnerstag. In New York beginnt die 15. TTIP-Verhandlungsrunde, die bis zum 07.10.2016 dauert.
Am Dienstag weist NZIER bereits um 00:00 Uhr das neuseeländische Unternehmensvertrauen für das dritte Quartal aus. Um 01:01 Uhr folgt der britische Shop-Preis-Index für den September. Um 02:30 Uhr stehen der Halbjahresbericht der australischen Regierung zu den Wirtschafts- und Steuerprognosen, die australischen ANZ-Stellenausschreibungen für den September und die australischen Baugenehmigungen für den August auf der Agenda. Um 05:30 Uhr sind die Leitzinsentscheidung der Reserve Bank of Australia (RBA) sowie das geldpolitische Statement der Notenbankführung zu beurteilen. Das japanische Verbrauchervertrauen für den September wird um 07:00 Uhr publiziert. Die spanischen Arbeitslosenzahlen für den September werden um 09:00 Uhr veröffentlicht, der britische Einkaufsmanagerindex für den Bausektor im September folgt um 10:30 Uhr und die Erzeugerpreise für die Eurozone im August um 11:00 Uhr. Um 14:55 Uhr sind die US-Redbook-Einzelhandelsumsätze der Vorwoche, um 15:45 Uhr der US-ISM New York Index für den September und um 16:00 Uhr das US-IBD/TIPP-Verbrauchervertrauen für den Oktober zu bewerten. Kurz nach US-Börsenschluss werden um 22:30 Uhr noch die US-API-Rohöllagerbestände publiziert. Gut zehn Konzerne veröffentlichen ihre Quartalsberichte und Jahresergebnisse, darunter NovaGold Resources (CA), Micron Technology (US) und Darden Restaurants (US). In Washington/USA werden Offizielle des IWF ab 15:00 Uhr eine Pressekonferenz zu den aktuellen Konjunkturprognosen abhalten.
Der AIG-Dienstleistungssektorindex für den September steht am Mittwoch um 00:30 Uhr auf der Agenda. Um 01:01 Uhr folgen die britischen BRC-Einzelhandelspreise für den September, um 02:00 Uhr die neuseeländischen ANZ-Rohstoffpreise für den September und um 02:30 Uhr der australische Einzelhandelsumsatz für den August. In der europäischen Handelszeit werden eine Reihe von Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor im September ausgegeben. Den Anfang macht um 09:15 Uhr Spanien. Weiter geht es um 09:45 Uhr mit Italien, um 09:50 Uhr mit Frankreich, um 09:55 Uhr mit Deutschland, um 10:00 Uhr mit der Eurozone (parallel dazu wird auch der Einkaufsmanagerindex Composite veröffentlicht) und um 10:30 Uhr mit Großbritannien. Der Einzelhandelsumsatz für die Eurozone im August wird um 11:00 Uhr ausgewiesen. Mit den MBA-Hypothekenanträgen der Woche laufen um 13:00 Uhr die ersten US-Daten über die Ticker. Um 14:15 Uhr werden die US-ADP-Beschäftigtenzahlen ex Agrar für den September, um 14:30 Uhr die kanadische und die US-Handelsbilanz für den August, um 15:45 Uhr der Markit-Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor im September und um 16:00 Uhr dessen Pendant von ISM sowie der Auftragseingang der US-Industrie für den August publiziert. Um 16:30 Uhr werden die US-EIA-Rohöllagerbestandsdaten der Woche ausgegeben. Nochmals legen 15 Unternehmen ihre aktuellen Quartalszahlen vor, darunter Yum! Brands (US), Monsanto (US), Constellation Brands (US) und Tesco plc (GB). Offizielle des IWF geben ab 14:45 Uhr eine Pressekonferenz zum Thema Finanzstabilität, im Anschluss stehen Reden und Debatten zusammen mit IWF-Chefin Lagarde und Weltbankchef Kim an.
Am Donnerstag werden um 01:01 Uhr die britische RICS-Hauspreisbilanz für den September und um 01:50 Uhr die japanischen Wertpapierhandelsstatistiken der Vorwoche ausgewiesen. Die australische Handelsbilanz für den August wird für 03:30 Uhr erwartet und um 08:00 Uhr stehen die deutschen Werksaufträge für den August auf dem Handelskalender. Die Schweizer Verbraucherpreise für den September werden um 09:15 Uhr veröffentlicht. Um 13:30 Uhr werden das Protokoll der letzten geldpolitischen Sitzung der EZB vom 08.09.2016 und die die US-Challenger-Stellenstreichungen im September publiziert. Um 14:30 Uhr werden die Erstanträge und fortgesetzten Anträge auf US-Arbeitslosenhilfe sowie die kanadischen Baugenehmigungen für den August ausgegeben. Die chinesischen Devisenreserven für den Monat September werden im Anschluss ausgewiesen. Nochmals berichten 15 Konzerne von ihren aktuellen Quartals- und Jahresergebnissen, darunter Gerresheimer (DE), Helen of Troy (US) und Ruby Tuesday (US). In Washington treffen sich die Finanzminister und Zentralbankchefs der G20-Staaten.
Der australische AIG-Performanceindex des Bausektors für den September eröffnet um 01:30 Uhr den Freitag. Weiter geht es mit dem japanischen Durchschnittsverdienstindex für den August um 02:00 Uhr sowie dem japanischen führenden Wirtschaftsindex und dem Index der gesamtwirtschaftlichen Aktivität für den August um 07:00 Uhr. Um 08:00 Uhr wird die deutsche Industrieproduktion für den August ausgegeben, um 08:45 Uhr die Handelsbilanz, die Industrieproduktion und das Budget Frankreichs im August. Die Schweizer Devisenreserven für den September werden um 09:00 Uhr publiziert, die spanische Industrieproduktion für den August sowie der britische Halifax-Hauspreisindex für den September um 09:30 Uhr. Um 10:30 Uhr stehen nochmals britische Daten an – die Erzeugung im produzierenden Gewerbe, die Industrieproduktion, die Güterhandelsbilanz, die Handelsbilanz, sowie die Handelsbilanz ex-EU (alle Daten für den August). Am Nachmittag werden um 14:15 Uhr die kanadischen Baubeginne für den September veröffentlicht. Das Highlight der Handelswoche sind die US-Arbeitsmarktdaten (NFP-Daten bzw. Non-Farm Payrolls) für den September um 14:30 Uhr. Die durchschnittlichen Wochenstunden, die Partizipationsrate, die durchschnittlichen Stundenlöhne, die Arbeitslosenquote und die neugeschaffenen Stellen werden publiziert. Parallel dazu werden auch die kanadischen Arbeitsmarktdaten für den September erwartet. Dabei handelt es sich um die Arbeitslosenquote, die Partizipationsrate und die Erwerbstätigenzahlen. Die NIESR-BIP-Schätzung für Großbritannien im September wird zeitgleich mit den US-Lagerbeständen des Großhandels für den August und dem kanadischen Ivey-Einkaufsmanagerindex für den September ausgegeben. Der Baker-Hughes Rig Count wird um 19:00 Uhr ausgegeben, die US-Verbraucherkredite für den August um 21:00 Uhr und der CoT-Bericht der CFTC um 21:30 Uhr. Die grafisch aufbereiteten Daten bekommen Anleger auf der Seite Commitments of Traders Report von LYNX Broker tagesaktuell zur Verfügung gestellt. Nur sehr wenige Konzerne berichten von ihren aktuellen Ergebnissen, darunter Oil-Dri Corporation of America (US).
Total S.A. – Rohstoffriese aus Paris
Total S.A. (ISIN: FR0000120271 – Symbol: FP (z.B. EBS/SBF) – Berichtswährung: USD – Handelswährung: EUR) ist ein Öl- und Gaskonzern mit Sitz in Paris. Total fördert Öl und Gas und ist zudem in der Weiterverarbeitung und in der Vermarktung tätig. Total betreibt außerdem ein Tankstellennetz unter den Marken Total und Elf.
Unternehmen und Struktur
Die Total-Gruppe ist ein in über 130 Ländern tätiges Unternehmen. Rund 93.000 Mitarbeiter sind im Bereich Öl und Gas und einigen Folgeprodukten tätig. Zusätzlich zum Feld der fossilen Brennstoffe ist der Konzern auch im Sektor „Alternative Energien“, also zum Beispiel Solarenergie und Biokraftstoffen engagiert. Total S.A. hat zudem mit dem Photovoltaikunternehmen „SunPower“ einen international tätigen und großen Marktakteur geschaffen. In Deutschland ist Total im Bereich „Gas & Öl“ mit Heizöl, Erdgas, Flüssiggas, im Bereich „Kraftstoffe“ mit Kraftstoffen für Deutschlands tägliche Mobilität wie dem gesamten Produktspektrum an Tankstellen und im Bereich „Schmierstoffe“ mit Hochleistungsschmierstoffen für jeden Geschäftsbereich tätig. Allein in Deutschland gibt es über 1.000 Total-Tankstellen. Ferner werden Lösungsmittel, Bitumensorten und weitere Derivate aus der Öl- und Gas-Produktpipeline angeboten.
Global leistet das Unternehmen von der Exploration über die Ausbeutung bis hin zur Produktion im Bereich Öl & Gas alles von der Quelle bis zum Endverbraucher. Das umfasst auch den Transport von Öl & Gas, den Handel, die Verschiffung, den gesamten Raffinierungsprozess, das Marketing und sämtliche Dienstleistungen rund um alle Produkte des Konzerns. Total S.A. wird von CEO Patrick Pouyanné geleitet und hat seinen Firmensitz im Pariser Banken- und Büroviertel „La Defense“.
Analysteneinstufungen
Barclays, Bernstein, Credit Suisse, Deutsche Bank, Exane BNP, Goldman Sachs, HSBC, Independent Research, Jefferies, JPMorgan, Kepler Cheuvreux, Macquarie, Merril Lynch, Morgan Stanley, Nomura, RBC Capital, S&P Capital IQ, Société Générale und UBS haben seit Dezember 2015 Analysen zur Aktie von Total angefertigt. 13 Analysten stuften das Wertpapier als einen Kauf ein, fünf Analysten setzten die Aktie auf „halten“ oder bewerteten diese mit „neutral“ und ein Analyst votierte mit einem „underperform“ (Exane BNP). Die Kurszielschätzungen liegen zwischen 55,00 EUR (Barclays vom 04.08.2016) und 35,00 EUR (Exane BNP vom 28.04.2016). Das errechnete Durchschnittskursziel aus den 18 Analysen mit Kurszielangabe (JPMorgan blieb ein Kursziel schuldig) liegt bei 46,55 EUR. Die Aktie ging zum Zeitpunkt der Analyse mit einem Kurs von 42,67 EUR aus dem Handel an der Pariser Euronext. Durch möglicherweise weiter anziehenden Rohölpreise (mögliche Produktionsdeckelung der rohölproduzierenden Länder) könnte weiteres Potenzial gegeben sein.
Die Aktie und ihre Aktionärsstruktur
Der Markt bewertet Total S.A. derzeit mit 104,12 Mrd. EUR. Die Aktie kostete in den letzten 52 Wochen 47,40 EUR im Hoch und 35,21 EUR im Tief. Auf Sicht der letzten fünf Jahre hat das Wertpapier eine Performance von rund 25 Prozent erreicht. Im gleichen Zeitraum konnte der französische Leitindex CAC 40 um rund 48 Prozent zulegen. Damit ist die Aktie von Total S.A. ein klarer Underperformer – dies verwundert bei einem Vergleich in der Peer-Group aus dem Öl- und Gassektor nicht unbedingt.
Die Aktien von Total sind hauptsächlich an den Börsen von Brüssel, London, Paris und New York als ADRs mit hoher Liquidität handelbar. Via Xetra können sie auch noch mit ausreichender Liquidität gehandelt werden (man sollte jedoch die Heimatbörse Euronext Paris bevorzugen). Insgesamt sind 2,44 Mrd. Aktien ausstehend. Der Konzern ist mit ABInBev, Sanofi, Volkswagen, Unilever und Siemens nach Marktkapitalisierung eines der wertvollsten Unternehmen in der Eurozone. Die Aktie hat eine der höchsten Gewichtungen in CAC40, EUROSTOXX50, STOXXEurope50 und DJ Global Titans.
Von den ausgegebenen Aktien sind 5,50 Prozent BlackRock zuzuordnen, 4,90 Prozent den Mitarbeitern der Total S.A., 4,70 Prozent hält die Total S.A. an eigenen Anteilen und mit 3,30 Prozent ist die GBL (Groupe Bruxelles Lambert)-CNP(Compagnie Nationale à Portefeuille) in concert beteiligt (einer belgischen Holding, die den Familien Frère-Bourgeois und der Desmarais-Familie zugeordnet werden kann).
Fundamentaldaten
Für das Geschäftsjahr 2015 (bilanziert wird bei Total S.A. zum 31.12. gemäß IFRA, jedoch in US-Dollar) wies der Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 143,421 Mrd. US-Dollar aus (2014: 212,018 Mrd. US-Dollar). Der Konzern konnte seine Umsatzzahlen im Vergleich zum Vorjahr hauptsächlich durch den enormen Preisverfall an den globalen Rohölmärkten nicht halten. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag für 2015 bei 4,1 Mrd. US-Dollar und Total wies für 2015 ein negatives Zinsergebnis in Höhe von 873,0 Mio. US-Dollar aus. Für 2015 wurde dennoch ein Jahresüberschuss in Höhe von 5,1 Mrd. US-Dollar ausgewiesen (in den Jahren 2011 bis 2013 lag der Jahresüberschuss zwischen 11,6 und 16,8 Mrd. US-Dollar, also erheblich höher). Das Nettoergebnis je Aktie betrug 2015 1,93 US-Dollar. Für das Geschäftsjahr 2015 wurde eine Dividende in Höhe von 2,67 US-Dollar gezahlt und die Ausschüttungssumme betrug insgesamt 2,8 Mrd. US-Dollar. Im Jahr 2015 beschäftigte das Unternehmen gemäß Bilanz 96.019 Mitarbeiter. An liquiden Mitteln wurden für 2015 23,3 Mrd. US-Dollar erklärt, das wirtschaftliche Eigenkapital wurde mit 92,5 Mrd. US-Dollar und die Verbindlichkeiten mit 129,1 Mrd. US-Dollar ausgewiesen. Die Bilanzsumme lag bei 224,5 Mrd. US-Dollar. Die Eigenkapitalquote betrug 42,5 Prozent und ist damit im Durchschnitt der letzten Jahre nahezu unverändert. In den Bilanzprognosen für 2016 und 2017 werden Umsätze in Höhe von 117,06 Mrd. EUR und 138,29 Mrd. EUR angegeben. Das EBIT für 2016 soll bei 7,63 Mrd. EUR liegen, das für 2017 bei 12,26 Mrd. EUR. Der Gewinn je Aktie soll sich 2016 auf 2,94 EUR belaufen und 2017 bei 3,78 EUR liegen. Demnach könnte die Dividende je Anteilsschein für 2016 bei 2,42 EUR und 2017 bei 2,44 EUR liegen. Der Cashflow je Aktie könnte 2016 6,98 EUR und 2017 8,42 EUR betragen. Das Nettovermögen je Anteilsschein liegt gemäß Prognose für 2016 bei 37,14 EUR und für 2017 bei 37,33 EUR. Die Nettoverschuldung des Konzerns könnte 2016 bei 27,18 Mrd. EUR liegen und 2017 leicht auf 26,29 Mrd. EUR zurückgehen. Am 28. Oktober 2016 werden die Zahlen für das dritte Quartal präsentiert.
Unser charttechnischer Ausblick – Überwiegend unsaubere Chart-Bilder
DAX-Future (Kontrakt 12-16)
Das Geschehen spielte sich beim DAX-Future in der vergangenen Handelswoche fast nur unterhalb von 10.450 Punkten ab, was die Handlungen auf der angepeilten Long-Seite auf ein Minimum reduzierte. Mehrfach rutschte der Markt auf die Unterstützung bei 10.250 Punkten hinab und das Wochentief von Freitag lag sogar im Bereich 10.170 Punkte. Der Wochenschlusskurs lag dann allerdings höher bei rund 10.500 Punkten. Weiterhin ist der Bereich zwischen 10.450 und 10.775 Punkten als Seitwärtsbereich ohne klaren Trendvorteil zu werten. Hier empfiehlt sich grundsätzliche Zurückhaltung. Wie auch in der vergangenen Handelswoche könnte jedoch die obere Grenze der Seitwärtszone durchaus erreicht werden, was oberhalb von 10.450 Punkten vorsichtige Long-Trades erlauben könnte. Ein erneutes Absacken unter die Unterstützung von 10.450 Punkten könnte zudem einen oder anderen ebenfalls vorsichtigen Short-Trade mit dem konservativen Ziel 10.300 Punkte führen.
EUR.USD
Die strategische Herangehensweise des Kaufens mit dem Ziel der eingezeichneten Trendlinie hat sich in der vergangenen Handelswoche als nahezu ideal herausgestellt. Mehrfach boten sich Einstiegsszenarien auf der Kaufseite und mehrmals konnten Trades bis zur Trendlinie gehandelt werden. Auch der Schlusskurs von Freitagabend lag nahe der Trendlinie im Bereich 1,1245. Es wäre in der kommenden Handelswoche eine mögliche Herangehensweise, bei Kursen oberhalb von 1,1150 erneut den Blick auf die Long-Seite zu richten. Im Unterschied zur Vorwoche wäre eine Spekulation auf ein Durchbrechen der Trendlinie jedoch durchaus eine alternative Zielsetzung. Ein realistisches Ziel wäre die Marke 1,1300. Verkäufe sind aus charttechnischer Sicht weiterhin eher uninteressant und erst ein Durchbruch unter die Unterstützung von 1,1125 könnte die Tore der Abwärtsseite erneut etwas weiter öffnen.
Bund-Future (Kontrakt 12-16)
In den vergangenen fünf Handelstagen konnte sich der Bund-Future ab Dienstag nachhaltig aus der lange umkämpften Seitwärtszone nach oben hinausarbeiten, was zu einigen Trades auf der Long-Seite führte. Mit einem Hoch im Bereich 166,36 Punkte blieb ein starker Momentum-Ausbruch jedoch aus. Der Wochenschlusskurs lag im Bereich 165,70 Punkte und somit rund 70 Ticks höher als in der Vorwoche. Kurse oberhalb des Schlusskurses und somit oberhalb der Unterstützung von 165,70 Punkten könnten weiterhin als Indikation steigender Kurse gewertet werden und Käufe wären eine Option. Das Vorwochenhoch oder ein leichtes Überschreiten desselben könnte als ein realistisches Ziel angenommen werden. Ein erneutes Abrutschen unter die Unterstützung von 165,70 Punkten wäre ein Rückfall in die vorherige Seitwärts-Range, was einen eventuellen Trendvorteil wieder eliminiert.
S&P-Future (Kontrakt 12-16)
Zum Beginn der vergangenen Handelswoche tendierte der S&P-Future unterhalb des Widerstandes von 2.156,25 Punkten, was eventuelle Handlungen verhinderte. Ab Mittwoch ging es für den Markt dann täglich auch über diesen Widerstand, wobei aufgrund des Verhaltens ebenfalls kaum Trades umsetzbar waren. Das Wochenhoch wurde bei 2.168,75 Punkten markiert und das Wochentief von Dienstag lag unter 2.135 Punkten. Der Wochenschlusskurs lag nahe der Unterstützung von 2.156,25 Punkten. Für die kommende Handelswoche bleibt die Option des leichten Trendvorteils auf der Long-Seite weiterhin bestehen. Bleibt der Markt über der Unterstützung von 2.156,25 Punkten und gleichzeitig oberhalb der eingezeichneten Trendlinie, wäre eine weitere Aufwärtsbewegung in Richtung der Hochs von August und September durchaus realistisch. Zu berücksichtigen ist jedoch weiterhin, dass der Bereich 2.156,25 bis 2.181,25 Punkte in den vergangenen Monaten eine Seitwärtszone darstellte und das Trading dem angepasst werden sollte.
Aktie: Total S.A. (EUR)
Der Verlauf der Total-Aktie in den vergangenen fünf Jahren besteht aus zwei Abschnitten. Von Ende 2011 bis Mitte 2014 tendierte der Wert aufwärts und seit Mitte 2014 befindet sich der Wert mittlerweile in einer Abwärtssequenz. Längerfristig angesetzte Trendfolgestrategien wären somit nur bedingt erfolgreich gewesen. Mit einem etwas kürzerem Zeithorizont von zum Beispiel nur ein paar Wochen wäre gegebenenfalls die eine oder andere Trend-Trading-Idee erfolgreich gewesen. Langfristig betrachtet müsste sich der Wert aus charttechnischer Sicht erneut über den Widerstand von rund 47,00 Euro arbeiten, um eine realistische Chance auf eine weitere Aufwärtssequenz zu bekommen. Etwas kurzfristiger betrachtet wäre es gegebenenfalls eine Option, den Wert oberhalb der Marke von 43,00 Euro für Kaufüberlegungen in Betracht zu ziehen, wobei dann ein Kursziel von 46,00 Euro realistisch wäre. Bleibt die Aktie jedoch nachhaltig unterhalb der eingezeichneten Trendlinie, dann wäre ein erneutes Absacken wahrscheinlicher.
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Stand: 20.09.2012
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