Die Erdölpreise werden weiter von der fundamentalen Lage und Nachrichten von der OPEC bestimmt. Eine Situation, auf die sich Anleger bereits seit Wochen und Monaten einstellen konnten. Während in 2016 vor allem die Frage über die Umsetzung der Produktionskürzungen den Markt beherrschte, steht nun die Frage über die Verlängerung der derzeitigen Produktionskürzungen im Fokus der Anleger. Aus dem Umfeld der OPEC und den erdölproduzierenden Ländern außerhalb des Ölkartells kommen dabei unterschiedliche Signale, sodass Anleger sich derzeit auf verschiedene Szenarien einstellen müssen.

Übergeordnete Marktsituation WTI – 30. März 2017

Am vergangenen Wochenende trafen sich Vertreter des Ölkartells OPEC und weiterer Förderlände in Kuwait, um darüber zu beraten, ob die zuletzt beschlossenen Förderkürzungen noch über die Jahresmitte hinaus verlängert werden sollten. Eine formale Entscheidung werde es aber bis zum Mai nicht geben, hieß es im Vorfeld. Allerdings stellte die OPEC in Aussicht, die Förderkürzungen über das erste Halbjahr hinaus zu verlängern.

OPEC-Generalsekretär Mohammed Barkindo hat die ölproduzierenden Länder zum Durchhalten ermahnt und dringend aufgefordert, an den Förderkürzungen festzuhalten. „Wir müssen geduldig sein und unseren starken Willen zeigen, damit unsere Entscheidungen ihren Weg gehen können“, sagte Barkindo am Sonntag. Mit einer schnellen Entscheidung ist allerdings aus strategischen Gründen eher nicht zu rechnen, da insbesondere die USA bei einer Ausweitung der Produktion von diesem Schritt profitieren würde. Auch in der vergangenen Woche stieg die Anzahl der aktiven Bohrtürme wieder deutlich an. Hier wurde von Baker Hughes ein Anstieg um 21 auf 652 aktive Bohrtürme gemeldet.

Hinzu kommt, dass Russland und andere Länder noch nicht abschließend über eine Ausweitung der Produktionskürzung entschieden haben. Dies teilte der russische Energieminister Alexander Nowak der Agentur Tass mit. Auch hieran wird deutlich, dass das Thema die Rohstoffanleger noch einige Zeit begleiten wird.

Zum Wochenstart gelang es WTI erneut, sich im Bereich der übergeordneten Aufwärtstrendlinie bei 47,16 USD zu stabilisieren. Preisstützend wirkte sich dabei die Nachricht aus Libyen über Produktionsausfälle aus. Aufgrund bewaffneter Proteste wurden zwei große Ölfelder vorzeitig geschlossen. Die Ausfälle werden laut Experten auf rund 250.000 Barrel pro Tag taxiert.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

47,17 USD

50,05 USD

46,60 USD

50,90 USD

44,88 USD

51,55 USD

43,00 USD

52,35 USD

42,25 USD

53,80 USD

Ausblick für WTI:

Unterstützende Nachrichten kamen gestern auch vom amerikanischen Energieministerium. Dieses teilte mit, dass die Erdöllagerbestände in den USA im Vergleich zur Vorwoche um 0,9 Mio. Barrel gefallen sind. Im Vorfeld ist auf einen erneuten Anstieg der Lagerbestände um 1,3 Mio. Barrel spekuliert worden.

WTI legte daraufhin auf 49,17 USD zu und nahm damit die 200er-EMA (gelbe Linie) ins Visier. Nach dem Test der übergeordneten Aufwärtstrendlinie (schwarz) befindet WTI sich nun in einer seitwärts verlaufenden Konsolidierungsphase. Diese ist auf der Unterseite durch die Unterstützung bei 47,16 USD und auf der Oberseite durch das Tageshoch vom 16. März bei 50,05 USD eingegrenzt.

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Sofern es WTI gelingt die technische Erholung vom gestrigen Handelstag fortzusetzen und den Widerstand bei 50,05 USD bullish zu triggern, ergibt sich weiteres Erholungspotenzial bis 50,90 USD und 51,55 USD.

Sollte hingegen die wichtige Unterstützung bei 47,17 USD nicht verteidigt werden können, würde sich ein Bruch der übergeordneten Aufwärtstrendlinie und damit weiteres Abwärtsrisiko ergeben. Als nächstes Kursziel auf der Unterseite stünde in diesem Fall die psychologische Marke bei 45,- USD auf der Agenda.

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