Der DAX ging am Montagmorgen der vergangenen Woche bei 10.687 Punkten in den vorbörslichen Handel. Er startet damit 81 Punkte unter der Eröffnung von einer Woche zuvor. Gegenüber dem Wochenschluss eröffnete er 25 Punkte fester. Er gab am Montagvormittag zunächst etwas nach und markierte bei 10.602 Punkten sein Wochentief. Die Bullen ließen aber nichts anbrennen und griffen hier ein. Sie schoben den Index zurück an die Ausbruchsmarke und erreichten einen Tagesschluss über 10.700 Punkten. Am Dienstag eröffnete der Index mit einem Aufwärts-Gap und markierte bei 10.778 Punkten das Wochenhoch. Dieses Niveau konnten die Bullen aber nicht halten. Der DAX verlor sukzessive und rutschte bei Mittwochmittag wieder unter 10.700 Punkte, wobei der DAX das Tief von Montag allerdings nicht mehr erreichte. Donnerstag und Freitag waren lustlos. Der DAX schwankte wenig und bewegte sich seitwärts. Zum Wochenschluss hin stiegen die Notierungen etwas an. Die Bullen sorgten dafür, dass der DAX über der 10.700-Punkte-Marke aus dem Handel ging.

Die abgelaufene Handelswoche kann vor allem als lustlos beschrieben werden – teilweise natürlich erklärbar durch den US-Feiertag Thanksgiving und das Fehlen von Impulsen und Volumen aus den USA. Der DAX schwankte um gerade einmal 176 Punkte – eine Range, die durchaus mal in einer Stunde abgebildet werden kann. Die Wochen-Range lag noch einmal unter der der Vorwoche und war die geringste in diesem Jahr. Der DAX konnte nicht das Hoch der Vorwoche erreichen, damit bleiben die 10.800 Punkte ein Brett. Der Index schaffte es auch nicht, das Hoch der KW 45 zu erreichen. Seit der KW 40/2016 lag das Wochenhoch immer über 10.640 Punkten, aber nur zweimal über der 10.800-Punkte-Marke. Das Wochentief lag einen Punkt unter dem der KW 46/2016. Der Wochenschluss über 10.700 Punkte ist dennoch der vierthöchste in diesem Jahr.

Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der DAX nach einem Überschreiten der 10.755 Punkte zunächst bis 10.764/67 und dann weiter an die 10.782/85 Punkte würde laufen können. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde um 4 Punkte verfehlt. Damit hat das Setup auf der Oberseite sehr gut gepasst. Die Rücksetzer gingen mit Unterschreiten der 10.620 Punkte exakt an unser Anlaufziel bei 10.603 Punkten. Diese Marke wurde um einen Punkt unterschritten. Damit hat das Setup auf der Unterseite perfekt gegriffen.

KW

47 / 2016

46 / 2016

45 / 2016

44 / 2016

43 / 2016

Wochenhoch

10.778

10.801

10.795

10.741

10.827

Wochentief

10.602

10.603

10.023

10.199

10.580

Wochenschluss

10.704

10.663

10.685

10.213

10.650

Wochenergebnis

41

-22

472

-437

-71

Wochen-Range

176

198

772

542

247

Wie könnte es weitergehen?

  • DAX-Widerstände: 10.707/32/59/68/83/95…..10.837/41/70…..10.901/59
  • DAX-Unterstützungen: 10.684/60/53/34/05….10.586/73/52/30/14/02….10.489/72

Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden.

Einschätzung für die neue DAX-Handelswoche

In der kommenden Woche stehen wieder eine Reihe von wichtigen Konjunkturzahlen an. Zum einen werden in einigen Ländern die November-Verbraucherpreise veröffentlicht, zum anderen am Freitag die US-Arbeitsmarktdaten. In Deutschland hat die Preissteigerung in den letzten Monaten etwas angezogen – wir erwarten keine Beruhigung, sondern mittelfristig einen Anstieg über 1 Prozent. Das ist zwar noch weit von den 2 Prozent weg (dem offiziellen Inflationsziel der EZB: unter, aber nahe 2 Pozent), aber es könnte ein Hinweis darauf sein, dass die EZB die Aufkaufprogramme auslaufen lassen wird. Wie, wann und in welcher Form dann die Zinsen erhöht werden, steht allerdings noch in den Sternen. Insbesondere die Staatshaushalte werden unter einer Zinserhöhung mächtig zu leiden haben. Denn die Niedrigzinsphase wurde nicht genutzt, um Reformen durchzuführen und die Staatshaushalte zu sanieren, sondern es wurde in vielen Fällen das Gegenteil gemacht. Am zweiten Advent stimmt Italien über eine Verfassungsreform ab. Scheitert diese, so könnten sich erhebliche Schockwellen einstellen, da sich dann grundsätzliche Fragen der europäischen Einheit stellen. Das Jahr 2016 wird schon jetzt als das Jahr der politischen Börse in die Geschichte eingehen (Brexit, Trump-Wahl), und es bleibt weiter spannend! Denkbar ist, dass die kommende Handelswoche noch einmal von abwartendem Handel und dünnen Umsätzen begleitet wird, bis Italien gewählt hat.

Das Chart-Bild hat sich auch in den letzten Handelstagen nicht wesentlich verändert oder gar aufgehellt. Zwar kann sich der DAX jetzt seit zwei Wochen über der 10.600-Punkte-Marke halten, aber nicht, was viel wichtiger wäre, über die 10.800 Punkte ausbrechen. Er befindet sich seit Wochen an der Oberkante seines AWK-Musters. Dies hat tendenziell bearishen Charakter. Um überhaupt Aufwärtspotenzial zu eröffnen, muss der DAX zwingend über die 10.830/50 Punkte auf Tagesschlussbasis schließen und diesen Tagesschluss dann an zwei Folgetagen bestätigen. Erst dann wäre der Weg an die 11.000+ Punkte frei. Vorstellbar ist aber auch, dass es nicht weiter aufwärts, sondern in den kommenden Handelswochen wieder abwärts geht. Dies könnte dann vergleichsweise schnell gehen.

Die Bullen könnten zunächst versuchen, den Index über der 10.700-Punkte-Marke zu etablieren und dort zu fixieren. Gelingt dies, so könnten sie versuchen, die 10.718/24 und dann die 10.735/38 Punkte zu erreichen. Kann sich der DAX über die 10.738-Punkte-Marke schieben, so könnten die 10.744/47, die 10.755/58 und die 10.767/71 Punkte die nächsten relevanten Anlaufmarken sein. Mit einem Überwinden der 10.771 Punkte könnte der DAX dann weiter in Richtung 10.782/85, 10.796/800 und dann 10.805/12 Punkte laufen. Kann der DAX sich bis hierhin schieben, so könnten sich hier Rücksetzer einstellen. Gelingt es dem Index, über die 10.812 Punkte zu klettern, wären die 10.825/27 und die 10.835/37 Punkte die nächsten relevanten Anlaufmarken. Wir gehen auch in der kommenden Handelswoche nicht davon aus, dass es der DAX schafft, sich nachhaltig über die 10.800 Punkte zu schieben. Denkbar wäre vielleicht ein Aufwärtsimpuls an die 10.805/12 Punkte.

Wenn es die Bullen nicht schaffen, den DAX über der 10.700-Punkte-Marke zu halten, so könnten sich Abgaben bis 10.6685/80, 10.667/64 und 10.650/48 Punkte einstellen. Kann sich der DAX hier nicht stabilisieren, so wäre mit weiteren Abgaben zu rechnen, die bis 10.640/37, 10.629/24 und dann 10.612/07 Punkte beziehungsweise bis zum Tief der Vorwoche gehen könnten. Setzt der DAX bis 10.602 Punkte zurück, so bestehen hier gute Chancen auf Stabilisierung und Erholung. Sollte der DAX unter die 10.602 Punkte rutschen, wäre die nächste Anlaufmarke bei 10.585/80 Punkten zu suchen. Auch hier bestehen Chancen auf Erholung. Unter der 10.580-Punkte-Marke wären die 10.567/65, die 10.555/50, die 10.535/30 und die 10.522/18 Punkte die nächsten relevanten Anlaufmarken. Ein Unterschreiten der 10.518 Punkte könnte auf weitere Abgaben hindeuten, die bis 10.505/00, 10.489/85, 10.469/65, 10.444/40 und dann bis 10.429/25 Punkte gehen könnten. Sollte es unter die 10.425 Punkte gehen, wären die 10.409/05, die 10.388/85 und die 10.366/63 Punkte die nächsten Anlaufmarken.

Wir gehen davon aus, dass die Range in der kommenden Woche über der in den vergangenen Handelstagen liegen wird.

Die wichtigen Marken auf Basis unseres Setups:

  • Box-Bereich: 11.113 bis 8.912 Punkte
  • Tagesschlusskurs-Marken: 10.774 und 10.458 Punkte
  • Intraday-Marken: 10.735 und 10.502 Punkte
  • Range: 11.397 bis 8.061 Punkte

Übergeordnete erwartete Tendenz in der KW 48/2016: seitwärts/abwärts

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RISIKOHINWEIS: Dieser Artikel liefert eine Einschätzung zum Basiswert DAX-Index, unabhängig davon, mit welchem Instrument ggf. getradet wird. Admiral Markets UK ist Forex- & CFD-Broker, sollten Sie den Basiswert als CFD traden, beachten Sie bitte: Forex & CFDs sind Hebelprodukte und nicht für jeden geeignet! Der Hebel multipliziert Ihre Gewinne, aber auch die Verluste. Verluste können Einlagen übersteigen! Lesen Sie den kompletten Warnhinweis über folgenden Link, Disclaimer: http://www.admiralmarkets.de/risikohinweis

Quellen: Eigenanalyse; genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4


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Jens Chranowski

Ihr Jens Chrzanowski
Geschäftsführer Admiral Markets Kundenservice Deutschland


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